Ich wachse noch (bzw. wieder) im Alter von 34

  • Hallo,
    kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen?
    Ich war kurz vor meinem 31. Geburtstag noch knapp 1.81m groß, inzwischen (seit ein paar Monaten 34 Jahre alt) bin ich 1.84 m groß und der nächste Wachstumsschub steht unmittelbar bevor (unmittelbar "abzulesen" an charakteristischen Knieschmerzen).
    Letztes Jahr konnte ich zwei Wachstumsschübe beobachten (zuerst Wachstum um ca. 1cm; in den darauffolgenden Wochen dann wieder Schrumpfung um ca. 0.5 cm)


    Ich gehe eigentlich davon aus, daß es sich dabei um einen natürlichen Prozeß handelt, bin mir aber nicht sicher.
    Konkret heißt das: Ich trainiere relativ viel (Langstreckenlauf), die Wachstumsschübe erfolgen anscheinend mit einigen Wochen Verzögerung auf eine Umfangssteigerung des Trainings.
    Leider habe ich ein Problem mit meiner Lendenwirbelsäule, während meines letzten Wachstumsschubes im letzten November wurden die (Belastungs-)Schmerzen (im Sinne einer Ischialgie oder Pseudoischialgie) schier unerträglich.
    Ich würde gerne herausfinden, ob die "Anomalie" an einem meiner Wirbelgelenke mit dem Wachstum zusammenhängt und ob wirklich "nur" die trainingsbedingte Aktivierung eines Genes dafür verantwortlich ist, oder evtl. ein (seltener?) genetischer Defekt!
    Vielleicht hat jemand Erfahrung oder kennt irgendein medizinisches Forum, das mir vielleicht weitehilft?


    Danke im Voraus!

  • Hi,


    irgendwie finde ich es unwahrscheinlich, daß Du im Alter von über 30 nochmal von den Knochen her anfängst zu wachsen. Was ich mir gut vorstellen kann: Daß sich duch den Sport die Haltung und damit die Größe ändert. Oder evtl. daß Du soviel trainierst, daß Deine Bandscheiben ganz "flach gerüttelt" sind  und Du dadurch kleiner bist. Ich selbst hab mich (mit 14 war mir das noch wichtig) durch nicht ganz geradestehen und 30 Minuten Seilspringen vor der Messung beim Schularzt damals von 1,84 auf 1,79 runtergeschummelt.


    Andererseits soll man ja niemals nie sagen: vielleicht doch noch mal Handwurzel-Röntgen wegen Wachstumsfuge? Ich selbst bin bis 27 gewachsen, dann war endgültig Schluß.


    Und wegen der Kreuzschmerzen nach intensivem Training: Versuchs doch mal  zusätzlich mit Feldenkrais-Training (ist nix für die Kondition, tut aber dem Rücken seeehr gut, zumindest meinem) oder sonstiger Ausgleichs-Rückengymnastik. Die 'Rückenschule' wie sie z.B. von den Krankenkassen z.T. angeboten wird finde ich persönlich nicht so gut, die legen großen Wert darauf, den Bereich der wehtut mit Muskelkraft festzuhalten. Und das führt oft erst recht zu Verspannungen und Fehlhaltungen.  


    liebe Grüße
    Eva

    Always keep your words soft and sweet, just in case you have to eat them

  • Hallo,


    ich muß Eva recht geben, ich halte es für ausgeschlossen das Du mit 34 noch wächst (und dann wieder schrumpfst). Mit 34 sind die Wachstumsfugen geschlossen, man kann gar nicht mehr wachsen.
    Der Unterschied  von den 3 cm kann schon auftreten ob man sich morgens oder abends misst. Wenn man so intensiv Sport betreibt erst recht. Die Bandscheiben dehnen sich beim liegen über Nacht wieder aus und man ist morgens schon deshalb größer. Tagsüber werden sie wieder gestaucht.
    Deine Rückenprobleme können viele Ursachen haben, Wachstum ist es bestimmt nicht.


    Martin

    Einfach weniger Energiekosten + Das große Vergleichsportal


    Zwischen Bremen und Neapel, zwischen Wien und Singapore habe ich manche hübsche Stadt gesehen. Städte am Meer und Städte hoch auf Bergen,
    und aus manchem Brunnen habe ich als Pilger einen Trunk getan, aus dem mir später das süße Gift des Heimwehs wurde.
    Die schönste Stadt von allen aber, die ich kenne, ist Calw an der Nagold, ein kleines, altes, schwäbisches Schwarzwaldstädtchen. ...


    ..., und bleibe dann lang auf der Brücke stehen. Das ist mir der liebste Platz im Städtchen,
    der Domplatz von Florenz ist mir nichts dagegen.
    (Hermann Hesse, Nobelpreis für Literatur 1946)


    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Wenn du deine Feinde behalten willst, versuche nicht, sie kennenzulernen. (Campino - Die toten Hosen)
    Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people. (Eleanor Roosevelt)
    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt. (Albert Einstein)

  • Danke für die schnellen Antworten,


    es läßt sich aber nicht leugnen, daß ich wieder wachse, ich habe letztes Jahr zwei Wachstumsschübe beobachten können.
    Ich habe viele Male nachgemessen, jedesmal sofort nach dem Aufstehen.
    Vergleichsmessungen am Abend ergaben bis zu 2 cm Schrumpfung (nach z.T. mehr als 20-km-Läufen + mehrstündigem Sitzen am PC etc.)
    Auch morgens waren die Messwerte nicht immer gleich, aber die Tendenz ging nach oben, später dann wieder nach unten, nur halt nicht im gleichen Maß, so daß ich tatsächlich ca. 3cm größer bin als vor 3 Jahren!
    Dazu kommen eine ganze Reihe von Begleiterscheinungen während eines solchen Wachstumsschubes:
    Charakteristische Kniebeschwerden, die mit Sicherheit keine Sportverletzung sind.
    (ich betreibe seit bald 2 Jahrzehnten Sport: wenn ich eine kleine Verletzung (meistens diverse Reizungen) habe, dann kann ich mich an die Ursache erinnern, die Schmerzen sind sehr unangenehm und gehen früher oder später auf eine bestimmte Art zurück, d.h. nach einer gewissen Zeit "zieht" es nur noch ein wenig und unvorhersehbar und vor allem belastungsunabhängig)
    Meine Knieschmerzen jetzt sind so ähnlich wie die oben beschriebenen Schmerzen in der "Heilungsphase" bei "normalen" Sportverletzungen, nur geht ihnen kein bestimmtes Ereignis voraus, sondern sie kommen und gehen wie sie gerade Lust haben, oft spüre ich sie nicht, manchmal "kitzelt" es, dann wieder kann ich minutenlang nur noch humpelnd gehen, eine halbe Stunde später mache ich dann z.B einen 20 km-Lauf ohne Probleme.
    Letzten Herbst, also während meines letzten Wachstumsschubes, hatte ich manchmal abends ein Gefühl wie bei einem leichten grippalen Infekt.
    Es gab noch eine Reihe weiterer Symptome: plötzlich lockere Gelenke bei der Sportausübung (hatte ich noch nie, bestimmte Bewegungen waren einfach nicht mehr möglich, ein Gefühl wie wenn die Gelenke durch die Bewegungen auseinandergehebelt würden!)
    Ich muß dazu sagen, daß anscheinend hauptsächlich meine Beine wachsen (nicht gemessen aber man sieht es), ich mußte bestimmte Bewegungen neu lernen, die koordinative Feinabstimmung stimmte einfach nicht mehr.


    Ich hoffe immer noch, hier Hinweise zu bekommen, was das für Ursachen haben könnte.
    Das Wachstum an sich stört mich überhaupt nicht, von mir aus könnte ich noch 3 oder 4 cm zulegen; meine Proportionen verbessern sich und ich kann schneller laufen.
    Ich bin nur etwas beunruhigt wegen der theoretischen Möglichkeit, daß ich an einem Hypophysenadenom leiden könnte (obwohl sich ja Akromegalie gerade durch "unsinniges" Wachstum auszeichnet und eben nicht durch Längenwachstum, da "normalerweise" geschlossene Epiphysenfugen!)
    Übrigens gibt es seltene Genmutationen, die die Produktion bzw. die Wirkung des Hormons Estradiol (das "positiv und negativ" wachstumsregulierend wirkt) ausbleiben lassen bzw. verhindern. Das Ergebnis ist dann: gleichmäßiger Wuchs (ohne pubertären Wachstumsschub) von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter.
    (hab´ich gelesen; bin medizinischer Laie)
    Da außerdem noch die Möglichkeit einer echten genetischen Veränderung besteht, ich meine keine Spontanmutation, sondern das durch hohe körperliche Belastung ausgelöste "Aktivieren" eines vorhandenen Gens (wurde in Tierversuchen nachgewiesen; hab´ich in der sportwissenschaftlichen Literatur gefunden, leider ohne Literaturhinweis), bin ich etwas verunsichert.
    Ich möchte nämlich keine unsinnigen bzw. gesundheitsschädlichen Bestrahlungen oder ähnliches über mich ergehen lassen, falls demnächst bei mir überhöhte Somatropinwerte festgestellt werden sollten, was ja wohl auch kaum anders zu erwarten sein dürfte.
    Vielleicht ist ja hier doch jemanden ein solcher Fall bekannt oder er hat Tipps, was der Grund dafür sein könnte?


    Danke im Voraus!  

  • Heute war ich beim Endokrinologen, um ein eventuelles Hypophysenadenom ausschließen zu lassen.
    Das scheint auch sehr unwahrscheinlich zu sein.
    Als (noch zu erhärtende) Diagnose erhielt ich allerdings "Marfan-Syndrom".
    Nach Aussage des Arztes soll das Spektrum der dabei möglicherweise auftretenden Symptome von "nahe null" bis zu mangelhaft schließenden Herzklappen führen.
    Nicht sehr erbauend:-(

  • Hallo Martin


    Ich bin neu hier im Forum und habe mich gerade durch die Beiträge gelesen und es fiel mir Deine stattliche Größe von 206 cm auf. Ich selber bin "nur" 183 ,aber meine Söhne die gerade pupertieren und einer gerade einen Hormonwachstums-stopp hinter sich hat, ist bei einer momentanen Größe von 195 cm. Seine errechnete Größe war 210 cm. Hast Du große eingeschränkte Probleme mit Deiner Größe oder fühlst Du Dich wohl ? Denn meinem zweiten Sohn besteht dasselbe noch bevor,mit einer errechneten Größe von 220 cm. Nun wurde mir schon oft gesagt ich soll der Natur seinen Lauf lassen ,wobei ich das eben nicht so sehe !! Wäre schön wenn Du mir anworten würdest !

    Lieber Gruß Libe

  • Hallo Libe,


    ich denke ich antworte auch mal in diesem uralten Thread. Wenn es nicht zu körperliochen Problemen kommt dann laß der Natur Ihren Lauf. Mit über 2 Metern kommt es immer dazu, daß man in manche Sachen nicht rein paßt oder extra zahlen muß, aber es gibt auch viele viele Vorteile. Schön war der Beitrag von Galileo über Bibo


    [youtube]iahFJCU7nzo&feature=channel_page[/youtube]


    Paß auf, daß Deine Jungs immer gut Sport machen, denn das stärkt den Rücken und das Selbstbewußtsein. So sollte dann einem glücklichen Leben eigentlich nichts entgegen stehen

    Argumente überzeugen, Überzeugungen sind fragwürdige Argumente.


    Dr. phil. Manfred Hinrich

  • Hallo minos 42


    Danke für Deinen aufmunternden Beitrag,aber ein Teil unseren glücklichen Lebens,ist uns leider schon genommen worden. Meine Söhne und ich leiden am Marfansyndrom und es geht uns nach drei Herz-OP`s (mit den alltäglichen Einschränkungen)eigentlich sehr gut. Mein Zweifel ergibt sich dadurch,da mein erster Sohn eine sehr schlechte und poröse Aorta hat und mir ein Wachstumsstop empfohlen worden ist .Aber mein zweiter Sohn noch eine akzeptable Aortenweite hat und mit elf Jahren 182 cm ist ,sind meine Zweifel wie ich es richtig mache einfach da. Ich kenne kaum jemand der nur- etwas -größer ist als ich,wo ich mir Ratschläge einholen könnte. Auch mein Mann ist 10 cm kleiner als ich.Ich habe auch einen Wachstumsstop hinter mir,meine errechntet Größe wäre 194 cm gewesen und ich bin sehr froh,daß es meine Eltern damals gemacht haben. Ich werde mich wohl oder übel nochmal gründlich mit den Ärzten auseinandersetzen und werde sehen wie ich mich /wir uns entscheiden.

    Danke ,liebe Grüsse Libe

  • Hallo Libe,


    bei Euch besteht ja nun auch eindeutig eine medizinische Indikation, die bei uns (zum Glück) eben nicht besteht. Es gibt hier im Forum aber einige Menschen mit Marfan-Syndrom, an die Du Dich wenden kannst. Auch Eltern mit Kindern, die einen Wachstumsstop durchgeführt haben.


    Du hast Marfan im ersten Beitrag nicht erwähnt, deshalb kam wohl diese Reaktion.


    Ich wünsche Euch viel Erfolg auf dem Weg und vor allem möglichst wenige Krankheitsfolgen.


    Und ja, es läßt sich mit 2,22 m, 1,97 (der 13jährige mittlerweile) und 1,90 (ich bin fast die Kürzeste bei uns) hervorragend leben. Wie sagte Rolf so schön - Glück fängt im Kopf an und hat nichts mit der Körpergröße zu tun.


    Liebe Grüße


    Katrin