Unangenehmes Gefühl in Knie und Ellbogenbeugen

  • Ich weiss nicht wirklich ob mein Problem überhaupt etwas mit der Grösse zu tun hat, da ich jedoch diesen "Schmerz" stets mit Wachstum asoziert habe frage ich einfach mal.


    Meistens Abends und Nachts habe ich ein sehr unangenehmes Gefühl bei der Ellbogen und Knie Innenseite. Es ist eigentlich kein Schmerz mehr so eine Art ziehen, ein Gefühl dass das Bedürfniss weckt die Extremität zu strecken.


    Ich war deswegen im Januar beim Arzt und habe auch gleich meine Hand röntgen lassen, da ich dieses Gefühl oftmals bie Wachstumsschüben hatte. Mein Wachstum ist jedoch vollständig abgeschlossen. Der Arzt riet mir mich gut zu dehnen. Bei meinem Sport den ich 3-4 mal in der Woche ausübe hat das Dehnen einen sehr hohen Stellenwert, beim Einwärmen sowie am Ende des Trainings. Ich kann also ruhigen Gewissens behaupten das ich den Ratschlag des Arztes uneingeschränkt ausführe.


    Dennoch wurde es nicht besser und ist in den letzten Wochen sogar schlimmer geworden. Dies bereit mir oftmals Schwierigkeiten beim Einschlafen und es kommt nicht selten vor das ich mehrmals in der Nacht aufstehen muss um meine Beine zu dehnen weil das Gefühl so akut ist.


    Hat jemand etwas ähnliches oder ist es wirklich ein individuelles Problem?

  • Spürst Du das nur in den Beinen oder auch in den Armen?


    Das könnte sich eventuell um das "Restless Legs Syndrom" handeln.
    In manchen Fällen sind nämlich nicht nur die Beine, sondern auch die Arme betroffen!


    Schau mal hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Restless-Legs-Syndrom


    http://www.mdr.de/hier-ab-vier/natuerlich-gesund/170722.html


    http://www.restless-legs.ch/de/index.cfm


    Zitat

    Die Symptome treten in erster Linie am Abend beim entspannten Sitzen oder im Bett auf. Die Dauer bis zum Auftreten der Beschwerden liegt zwischen sofort bis zu 2 Stunden nach dem Hinsetzen oder Hinlegen.
    Die meisten RLS-Patienten leiden an Schlafstörungen.
    Im Vordergrund stehen schwierig zu beschreibende Missempfindungen in den Beinen, meist in den Waden, gelegentlich auch in den Oberschenkeln oder in den Füssen und in ca. 20% auch in den Armen. Die Missempfindungen treten meist beidseitig auf; ein Seitenüberwiegen oder ein Seitenalternieren ist jedoch möglich. Die Patienten beschreiben die Sensationen als Kribbeln, Ziehen, Reissen, Stechen, Spannen oder seltener als eigentlichen Schmerz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Raya ()

  • ich hab in meinem linken knie auch immer schmerzen wenn ich es längere zeig abgewinkelt habe (insbesondere beim türkensitz) früher wars nur leicht doch seit ich beim heer war is es manchmal ziemlich schlimm...

    Ihr seid doch alle nur neidisch, dass die Stimmen nur mit mir reden...

  • Raya
    Ich habe mir die Links durchgelesen. Vielen Dank. Einige Symptome treffen zu, andere wiederum nicht.
    Ich glaube ich werde nicht drumherum kommen mich dennoch nochmals beim Arzt zu melden.

  • Hallo,
    ein interessantes Thema...
    Ich höre allerdings auch von vielen eher durchschnittlich großen Leuten Gelenkbeschwerden. Guck Dich auch mal in Fitnessstudios rum und zähl mal aus Spaß die Typen aus der Leistungsspitze, die auch mit fetten Hanteln freie Kniebeuge machen...Da gibt es kaum welche (auch wenn einige weit über 100kg in der Bank drücken)...Der Grund heißt dann immer: Knieprobleme.
    Einen leichten (sagen wir mal) Druck verspüre ich gelegntlich auch sowohl in Knien, als auch in Ellenbogen. Dazu kommt noch viel beängstigender noch ein merkwürdiges leises Knirscheln beim Strecken der Gliedmaßen...
    Ich ging so vor: erstmal zu meinem Orthopäden, der veranlaßte eine Kernspintomographie...Ergebnis (das war vor über 3 Jahren): leichter Verschleiß des Knorpels hinter der Kniescheibe und die Aussage: tritt im Alter 30+ auch bei absoluten Nicht-Sportlern auf. Ich sollte halt mit ganz kleinen Gewichten und streng limitiertem Beugewinkel weitertrainieren...Soweit so gut, ich wußte, das kommt für mich vielleicht in 20 Jahren mal in Frage...Stell Dir vor, Du fährst'n Porsche und die Werkstatt empfiehlt Dir, nur im ersten Gang zu fahren...
    Seitdem mache ich freie Kniebeuge bis maximal 100kg und jogge so wie früher...
    Mein Plan ist der, demnächst zu einem anderen Orthopäden zu gehen und über eine erneute "Röhren-Untersuchung" den Vorher-Nachher-Vergleich anzustreben.
    Da sich die Symptome nicht geändert haben, hoffe ich auch, dass der Knorpel sich nicht groß verändert hat. Das einzige Problem war zuletzt immer die Bereitschaft der Orthopäden, mich erneut in die Röhre zu schieben. Das scheint wohl inzwischen eine Geldfrage zu sein. Beim nächsten Besuch bei einem neuen Orthopäden erwähne ich erst gar nicht, dass es bereits eine Kernspintomografie gab, mit der Hoffnung, er kommt dann von selbst darauf. Die alten und neuen Bilder kann ich dann bei 'nem dritten Orthopäden vergleichen lassen...


    Also "Faust": solange es nicht wirklich schmerzt und schlimmer wird, mach erstmal weiter (den Sport aufgeben verursacht andere Unannehmlichkeiten!!) und versuche, über Ärzte die Sache einzugrenzen...

  • max.cady:
    Jau: Doktor-hopping, nicht die Wahrheit sagen, völlig überflüssige teure Doppeltuntersuchungen planmäßig erschleichen, für was?
    Du wirst schon einen Orthopäden finden, der Dir sagst, was Du hören willst. :super


    Wundert sich da jemand, daß Krankenkassenbeiträge steigen? ;wall



    Edith sagt: Rechtschreibung korrigieren. Danke , Edith

    Die Kunst liegt im Wegl

    Einmal editiert, zuletzt von Stevo ()

  • Stevo:
    Hhmmm...also prinzipiell gebe ich Dir ja recht. Ich habe vielleicht nicht den kompletten Sachverhalt bzw. Verlauf hier zum besten gegeben...der sich wahrscheinlich überwiegend langweilende Teil des Forum's wird's mir danken...
    Aber ich muss dazu schon sagen, wenn ich ein Problem diagnostiziert bekommen möchte von den dafür zuständigen Spezialisten (es waren in der Tat wörtlich angebliche Spezialisten dabei), erwarte ich auch etwas mehr als Wischi-Waschi-Aussagen. Wäre ich jetzt z.B. in einer Position wie Wladimir Klitschko (heute nacht 4:00 Uhr auf RTL...) würde ich mit Sicherheit anders behandelt werden.
    Für mich als Nicht-Mediziner bleibt dann bloß das für mich verständliche Ausschluss-Verfahren: 2 zeitlich versetzte Kernspintomografie-Bilder im direkten Vergleich.
    Ich hätte noch diverse haarsträubende Diagnosen der gleichen Verletzung von unterschiedlichen Ärzten auf Lager....Irgendwann muss man einfach Schlüsse ziehen...finde ich.
    Außerdem, so selten wie ich die Krankenkasse in Anspruch nehme...irgendwann können die auch mal etwas für meine Gesundheit oder wenigstens für mein Wohlbefinden tun...

    Einmal editiert, zuletzt von max.cady ()

  • Hallo Stevo,


    Ich muss Dir widersprechen was doppelt Untersuchungen angeht!!
    Lieber zu viel als zu wenig!!


    Ich erzähle mal grob meine Geschichte:


    Ca 2001 fingen meine Kniebeschwerden an mein linkes Knie ist steif geworden, ich war beim Orthopäden, er sagte alles halb so wild. Am Anfang glaubte ich Ihm hoffte dass es bald besser würde, leider passierte das nicht.
    Ich ging wieder zum selben, er schickte mich zum MRT (Kernspin) dort wurde nichts festgestellt, ich wurde als Simulant dargestellt, ich bin aber sehr hartnäckig geblieben. Dann wurde eine Arthroskopie gemacht, wo die Schäden grob beseitigt wurden, ich habe Fotos von der Arthroskopie mitbekommen. Es hieß alles halb so wild es sind ja nur Knorpelschäden.
    Der erste Monat war um, es wurde nicht besser, na ja hab ich gedacht das dauert halt.
    Als keine Besserung eintrat ging ich zum selben Arzt der meinte alles halb so wild ich soll weiter arbeiten und mich nicht so anstellen. Dies hab ich auch getan.
    Als es dann nicht besser wurde zog ich den Nächsten Arzt hinzu, der sagte Arthroskopie, das ist der einzige weg, er schickte mich wieder in das Krankenhaus wo ich das erste mal op worden bin, da hätte ich besser nicht hingehen sollen. Wieder Arthroskopie, Knorpel Glättung weil lose teile rumflogen Meniskus wieder gerissen und so weiter. Hab mir gedacht dass danach alles gut wird, aber Pustekuchen. Mein Orthopäde wusste nicht mehr weiter!!
    Also zum nächsten hin mit Berichten Röngtenbilder und Kernspin, der Überwies mich wieder ins Krankenhaus, aber Gott sei Dank in ein anderes. Die machten wieder eine Arthroskopie, als ich wach wurde schlugen sie nur die Hände über den Kopf und sagten das man da nichts mehr machen kann starke Arthrose gr.4 (fast kein Knorpel mehr vorhanden und Knochenglatzen). Er sagte mir das ich ein Künstliches Kniegelenk gebrauche es führt kein weg mehr dran vorbei, er würde es in 10 Jahren machen da ich ja noch so jung bin.
    Arthroskopiebilder hab ich wieder mitbekommen.
    Der Arzt wo ich in Behandlung war hab ich mein leid geklagt und gesagt das ich keine 10 Jahre mehr warten will da für mich das leben ja erst anfängt. Er wollte davon nichts hören er sagte nur das das Knie kaputt ist das es nichts anderes gibt außer ein TEP.
    Da ich nicht warten wollte hab ich so lange einen Arzt gesucht der mir zuhört und mir bei der suche einer Klinik hilft. Es folgten viele verschiedene Arztbesuche und teilweise auch doppelt Untersuchungen, aber da es um meine Gesundheit ging war mir das egal!!
    Heute hab ich mein TEP!! Bin glücklich hab endlich kaum noch schmerzen und kann mein Knie wieder bewegen! Leider kann ich noch nicht ohne stützen gehen da mein anderes Knie gerade eine Arthroskopie hatte.


    Ich kann nur jedem empfehlen wenn man bei einem Arzt nicht weiter kommt, immer einen neuen zu suchen!!
    Ohne manche doppelte Untersuchung hätte ich heute kein Künstliches Knie (TEP)


    Ich bin jetzt ein glücklicher Mensch und kann ein fast normales Leben führen!


    Tina189

  • Hi Tina189,
    Deine Leidensgeschichte kann ich gut nachvollziehen und möchte auch nicht mit Dir tauschen.
    Ich kann allerdings auch ein wenig Stevo verstehen, der die Sichtweise der Ärzte vertritt.
    Ich betrachte es einfach mal rein akademisch. Statistisch gesehen kann ein Arzt vermutlich pro Patient einen begrenzten Aufwand an Zeit und Engagement investieren. Vielleicht reicht das für die meisten Beschwerden auch aus. Wenn es aber etwas anspruchsvoller wird, verfährt man nach "quick and dirty". Anders herum, bist Du ein VIP, z.B. Hochleistungssportler, dann steht Dir quasi ein unbegrenztes Kontingent an ärztlicher Aufmerksamkeit zur Verfügung. Dann wird für alles auch die tatsächliche Ursache ermittelt und nicht versucht, eine der Folgen einzugrenzen.
    Wenn ich als Nicht-VIP nun beispielsweise leichte Schmerzen beim Joggen habe, dann bekomme ich vielleicht 3x Ultraschall mit irgend'ner Salbe und 3 Wochen Ruhe. Die nächste Therapie heißt dann ganz locker: Na dann hör doch einfach auf mit joggen. Das kann's ja wohl nicht sein...!!
    Deine Vorgehensweise kann ich nur befürworten, sehe allerdings auch ein, dass man den Ärzten nicht böse sein kann.
    Dort, wo die Ärzte beim Kassenpatienten nicht mehr weiter wollen (nicht zu verwechseln mit KÖNNEN), muss man hartnäckig sein...


  • Mag mich hier mal kurz OT einschalten. Max-Cady wollte sicher keinen der anwesenden Mediziner angreifen. Stevo, Du klingst immer sehr ehrlich, sorgfältig und grundanständig, wenn Du über medizinische Themen schreibst und ich könnte mir vorstellen, daß Du im Praxisalltag die Patienten aus einem gewissen Ehrgefühl heraus wie Justitia - mit der Augenbinde - behandelst (behandelt hast).
    Das soll jetzt nicht heißen, daß Du Blinddiagnosen gestellt hast, sondern Dir für jeden Patienten die benötigte Zeit genommen hast, die es brauchte um eine sichere und zutreffende Diagnose zu stellen. Leider tun das nicht alle Ärzte.
    Ich glaube an anderer Stelle schon mal erwähnt zu haben, daß meine Mutter mit einem Hörproblem vom Hausarzt, der wußte, daß sie Brustkrebs hinter sich hat erstmal zu einem Ohrenarzt geschickt wurde - dieser hat auch eine volle Anamnese gemacht und dann trotzdem nur mal kurz in die Ohren geschaut und Hörgeräte verschrieben. Danach ging die Odissee von einem Hörgeräte-Akustiker zum anderen los. Kein Gerät wollte so richtig den Dienst tun. Und auch der Arzt hat kein tieferliegendes Problem vermutet.
    Das Problem waren Hirnmetastasen. Die kann man natürlich nicht sehen, wenn man mit dem kleinen Lämpchen ins Ohr guckt. Aber vermuten hätt man aufgrund der Vorgeschichte können. Im Endeffekt wurde das ganze dann zu spät entdeckt und meine Mutter ist 6 Wochen nach der Diagnose verstorben.
    Und da genau sehe ich das Problem. Hätten die Ärzte sich mehr Zeit genommen, das ganze genauer zu begutachten, mal ein wenig das Hirn eingeschaltet und vor allem regelmäßig Fortbildungen besucht (bei meiner Mutter Hausarzt hatte ich eh manchmal den Eindruck, daß er nicht mal eine Uni von Innen gesehen hätt - und wenn dann hat er alles getan, gelerntes geflissentlich zu vergessen...), dann wäre da vielleicht schon ein 3/4 Jahr früher die Diagnose gestellt worden.
    Es gibt sone und solche - auch unter den Weißbekittelten - und leider werden die Negativbeispiele nicht weniger. Was ich aber nicht nur auf die deutschen Ärzte schieben will. Es liegt ja am Gesundheitssystem als solches. Für Privatpatienten können sie besser kassieren, bei den Kassen kommt kaum was rum. Auch besteht in einigen Gegenden das Problem, daß zuviele Patienten auf einen Arzt kommen und hier demnach das Problem des Zeitmangels - da passieren Fehler.
    Natürlich ist es dann nicht optimal, wenn ein Patient zum Doktorhopping greift, aber es soll schon Leute gegeben haben, bei denen sehr gravierende Fehldiagnosen gestellt wurden.


    Die Schule macht die Entfremdung zur Vorbereitung auf das Leben, und so spaltet sie Erziehung von Wirklichkeit ab und Arbeit von Kreativität. Indem die Schule die Notwendigkeit lehrt, belehrt zu werden, bereitet sie auf die entfremdete Institutionalisierung des Lebens vor.


    Ivan Illich (1926-2002)

  • ..ich hatte auch abends oft ein ziehn aber nur im knie! bei mir das mit dehnen besser geworden! mein arzt meinte mindestens 10 min dehnen am tag! also natürlich auf den tag verteilt....

  • Ben
    Dein Arzt liegt damit sicherlich auch völlig richtig. Gerade bei so riesigen Leuten wie uns sind oft durch extreme Wachstumsphasen die Sehnen (meist die Achilles-Sehne) zu kurz. Ich kann z.B. nicht perfekt aus dem Stand in die Hocke gehen ohne dass die Fersen hinten hochkommen...ist natürlich schwierig, wenn Du richtig schwere Kniebeugen machst. Hat etwas gedauert, bis ich es raus hatte, ohne dass das Gewicht auf den Ballen wandert.
    Was ich eigentlich sagen wollte: Du bist noch jung!! Und Du treibst vermutlich unheimlich gerne Sport...und nimmst ggf. auch an diversen Wettkämpfen teil.
    Jetzt stell Dir aber mal vor: Du bist 30, Sport ist immernoch enorm wichtig für Dich und auf Grund Deiner guten Form schneidest Du hervorragend bei Wettkämpfen ab...
    Plötzlich macht irgendwas (Knie, Schulter, etc...) Schwierigkeiten..nicht wirklich schlimm, aber es macht Dir Sorgen und Du willst wissen, was los ist.
    Du gehst deshalb zum Doc, der verschreibt Dir halbherzig 'ne Salbe oder verpasst Dir 6 x Physiotherapie und Du merkst schon von Anfang an: Dein Problem ist ihm eigentlich total egal.
    Und wenn es dann erwartungsgemäss nach 'nem halben Jahr keine Veränderung gibt, sagt man Dir etwas übertrieben formuliert: "Am besten Du setzt Dich zu Hause hin, bewegst Dich nicht...dann tut auch nichts weh! Und jetzt wegtreten! Draussen sitzen noch mindestens 5 von Deiner Sorte..."
    Wenn ich auch keine Depressionen wegen meiner Größe habe...wegen solchen Dingen kann man echt Depressionen kriegen!!

  • Nochmal Stevo hier. Achtung: wer sich nicht ärgern will, darf nicht weiterlesen !!
    Ein Grund dafür, daß Zeit und Aufwand bei Kassenärzten für Kassenpatienten oft zu gering sind, ist die Verschwendung von Ressourcen.
    Das betrifft
    unnötige Doppeluntersuchungen und
    unbedachte Inanspruchnahme
    wegen :
    Befindlichkeitsstörungen
    Lifestyleproblemen
    Extremsport
    übertriebenem Kontrollbedürfnis
    defensives Verhalten aus juristischen Gründen
    usw. Dir Schuld dafür liegt bei Patienten, Ärzten, Funktionären, Politikern, der Gesellschaft.
    ????
    Nee, die liegt bei jedem und jeder höchstpersönlich. Bei jedem Patienten, bei jedem Arzt, jeden Tag. Mag altmodisch klingen, aber Verantwortung hat für mich einen hohen Wert, und Ehrlichkeit beginnt bei jedem damit, sich nicht selbst was vorzulügen.


    Wenn Hirnmetastasen zu spät erkannt werden, ist das eine Katastrophe und ich könnte sehr grimmig werden. Wenn Knie reihenweise gespiegelt werden ohne anständige Anamnese, Untersuchung und Beratung der Betroffenen und wenn land auf land ab Knieendoprothesen eingesetzt werden, damit man auf die Mindestzahl von 50 im Jahr kommt, dann mag man (ich) nicht mehr laut sagen, daß man Orthopäde ist. Aber es gibt bald keine Orthopäden mehr, das Fach ist abgeschafft.
    Ich habe die Praxis meiner Eltern nicht übernommen, weil ich nicht Hamster im Rädchen des Kassenrades sein wollte und ich rate jedem jammernden Kassenarzt, es doch sein zu lassen, wenn er seine Überzeugungen verkaufen muß.
    Aber wenn man den Beruf ausübt, dann muß man das regelrecht tun, dazu gehört auch die Fortbildungspflicht, die Pflicht, einen Patienten weiterzuleiten, dem man selbst nicht helfen kann, und eben die Sorgfalt zu zeigen, die man selber erfahren möchte (oder eher, mehr Sorgfalt, weil Ärzte mit sich selber nicht pfleglich umgehen).
    Wir werden alle nicht drumrumkommen, knappe Ressourcen im Gesundheitswesen zu verteilen, und das heißt, das vieles nicht mehr zulasten der Solidargemeinschaft bezahlt wird, damit die Behandlung lebensbedrohlicher, chronischer und unheilbarer Krankheiten weiter möglich bleibt, flächendeckende Geburtshilfe und Neugeborenenfürsorge, Unfallchirurgie, Transplantationsmedizin und und und.
    Also bitte, Ihr Häwelmänner (Ich-Ich-Ich, Haben-Haben-Haben, Mehr-Mehr-Mehr): hebt Eure Nasen über den Tellerrand, lang genug seid Ihr hier alle, und sagt Euren Ärzten, Abgeordneten Eure Meinungen und Vorstellungen, aber denkt auch eine Haltestelle weiter.
    Bleibt gesund, da muß jeder was für tun, das geht völlig kostenfrei.
    So. Runter von der Seifenkiste, Schaum aufwischen (den von vorm Mund), und früh ins Bett, wegen der Gesundheit ....
    Edith sagt, lieber was unterstreichen, wegen der Betonung. Danke Edith

    Die Kunst liegt im Wegl

    Einmal editiert, zuletzt von Stevo ()

  • Nachdem ich das was oben steht jetzt alles gelesen habe, möchte ich mich doch auch mal kurz zu Wort melden... Ich finde das was Stevo geschrieben hat richtig. Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen - aber naütlich kann niemand etwas für die Beschwerden die er hat, die sind da, das ist die Tatsache und damit sollte ihm, mit allen Mitteln die zur Verfügung stehen, geholfen werden. Ich bin auch im medizinischen Bereich tätig, allerdings mehr oder weniger nur als 'ausführende' Kraft, wir sind als Physiotherapeuten ganz einfach von den Ärzten abhängig.


    Auch hier kann man naütlich wieder mit der (Eigen-) Verantwortung anfangen... Einem Patienten der 'normal', also kassenärtzlich versichert ist bleiben da, je nach Diagnose also erstmal 6 x KG, wenn es schlecht läuft pro Behandlung 20 min., wenn es gut läuft 30 min. Vielen der Patienten, die zu uns in die Behandlung kommen, mangelt es grundlegend an einem gewissen.. wie soll ich das bloß nennen.. Körperbewußtsein, Bewegungsgefühl würde es ganz gut treffen... an dem man eben erst mal arbeiten muß & jetzt möchte ich an dieser Stelle auch noch sagen, das ich genau das wirklich gerne mache, sonst hätte ich wahrscheinlich den Beruf verfehlt! Aber genau daran zu arbeiten, sich eben diese alten Gewohnheiten, die dem Körper schaden abzugewöhen & sich etwas neues anzugewöhnen ist mit unglaublich viel Selbstdiziplin verbunden, der innere Schweinehund eben -> das alle in 6 Behandlungen unterzukriegen ist eine Gratwanderung.


    Was ich damit eigentlich sagen wollte ist, das eben jeder, der Beschwerden - egal in welcher Form hat, meistens einen kleinen Beitrag dazu leisten kann daß es ihm wieder besser geht... und wer macht sich denn schonn gern von anderen abhängig..?


    Puh... Hoffe ich hab niemanden verärgert ... Ende ;m4-

    Musik ist das Esperanto unserer Seele.


    Charles Tschopp

  • Stevo: auf die Gefahr, Öl aufs Feuer zu gießen: es gibt sogar noch mehr Standart-Probleme hier:
    -psychische Störungen: eine ganze Reihe, die zu ständigen Arzt-Rennereien animieren, angefangen bei Hypochondrie, über diverse andere Geschichten die hübsche somatische Symptome nach sich ziehen...
    -das nicht-akzeptieren können von Diagnosen, ganz besonders bei solchen im psychischen Bereich
    -Hobby-Mediziner: oh, die Diagnose hab ich doch mal wo gelesen, vielleicht hab ich das ja...


    Auf der anderen Seite: schlechte Erfahrungen mit Ärzten hat auch schon fast jeder mal gemacht. Mit Fehldiagnosen, Behandlungswut, Rausgeworfen-werden-wegen-Nachfragen, Patienten-Entmündigung, Götter-in-weiß-Getue (der Erstsemestler, der noch nicht mal weiß, dass es verschiedene Arten von Schlaganfällen gibt, wird deutlich respektvoller behandelt, als der Patient, der die Diagnose hat und sich mit dem Thema schon auseinandersetzen durfte)...


    Schwieriges Thema.

    Kurze Arme, keine Kekse.