mit Länge geschlagen, von Adipositas erdrückt?

  • Moin,


    immer wieder (zuletzt im Flugzeugsitze-Thread) lese ich hier Aussagen a la "wer fett ist, kann gefälligst abspecken, wir Langen müssen mit unserer Länge leben".
    Das war jetzt übrigens mit voller Absicht dick aufgetragen und provokant - ich möchte hier weder das eine noch das andere Lager beleidigen :)


    Wie denkt Ihr über diese Aussage? - Kriegt man als lange, schmale Person manchmal wirklich eine Art "Dickenhaß", wenn mal wieder sämtliche Hosen im Geschäft wie Kartoffelsäcke schlabbern und wenn die Sitze in Flieger, Bus und Bahn eher breit als mit Fußraum gesegnet sind?


    Schwillt wiederum der "stabileren Fraktion" der Kamm, wenn die Haxen Platz haben, aber Gurtverlängerung oder XXL-Seat vonnöten sind bzw. beides nicht vorhanden ist?


    Ich selber hab ja nun von beidem etwas - hatte aber außer in manchen Bussen oder Regionalzügen bisher noch nie ein ernsthaftes Sitzproblem und mogel mich meist ganz gut durch. Wütend werd' ich bei sowas eh schon nimmer (Lautwerden liegt mir eh nicht - irgendwie gucken auch immer alle ganz dumm, wenn ich mal die Stimme erhebe... :D ) - ich seh lieber zu, daß der Betreiber der Zwergenvehikel von meinem Problem zu wissen kriegt - via E-Mail, Telefon etc. - frei nach der Devise "steter Tropfen höhlt den Stein" ;)


    Ansonsten - leben und leben lassen...


    Wie seht Ihr das?


    ...oder ganz einfach ein Thread, den das Forum nicht braucht? 8)


    Neugierige Grüße
    Barbara :)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • Wenn ich das richtig verstehe, geht das so ungefähr wieder in die mehrfach angerissene Richtung: welche Breite schickt sich bei welcher Länge (oder besser gesagt: eben bei LÄNGE)?
    Man lernt sich vermutlich mit bestimmten paradoxen Konstellationen zu arrangieren.
    Glaubt man den Medien und der Umwelt, wäre es ratsam eher schlank und sportlich zu sein.
    Greift man (zumindest als Mann) ins Regal, erwischt man überwiegend Klamotten, die einem Sumo-Ringer passen.
    Nimmt ein ehemals Schlanker mit Waschbrettbauch über die Jahre kontinuierlich zu, fühlt er sich später einerseits in den Alltagsklamotten wohler, andererseits aber nicht in der Badehose...
    Zum Spruch:

    Zitat

    "wer fett ist, kann gefälligst abspecken, wir Langen müssen mit unserer Länge leben".


    Pragmatisch betrachtet stimmt's ja auch...


    Interessant ist beispielsweise auch folgende, komplizierte Situation:
    Stell Dir mal ein Pärchen vor: Er ist sagen wir mal 2,05m; Sie ist 1,70m und eher zierlich. Zweimal im Jahr müssen an ihrer beiden PKW Sommer- und Winterräder gewechselt werden, die sich im letzten Keller ganz hinten in einem 30m langen und 1,80m hohen Kellergang befinden.
    Wer holt die blöden Dinger da unten raus...?? ?( ;)
    Natürlich ER!! Aber er sollte besser nicht am gleichen Abend um einen Gefallen gebeten werden!


    Gruss max

  • also als erstes mal mir tuen beide leid: die molligen, die nicht abnehmen können und die wirklich riesigen die sich den kopf an der welt stoßen!


    aber leider muss ich sagen, das mir die aussage


    Zitat

    Original von banditenbabs
    ...wer fett ist, kann gefälligst abspecken...
    Barbara :)


    schon allein deswegen näher liegt, weil zB saß vor ein paar tagen mit mir eine frau in der ubahn und hat sich pommes reingestopft (ok... es könnten natürlich ihre ersten pommes seit nem halben jahr strenger diät gewesen sein... glaub ich aber eher doch net)... da frag ich mich... wieso gibt es für breite fast food junkies zB in bussen extrabreite plätze bei denen ich mich aufrecht hinsetzen muss weil ich sonst meine knie an die platte drücke die intelligenter weise davor montiert is... und das kann bei ner halben std busfahrt schon ganz schön weh tun! oder wieso gibts in jeden h&m ne übergrößenabteilung aber selbst jeans hören bei 34er länge auf???


    oder wenn ich mich auf nen 4er platz setze damit ich halbwegs normal sitzen kann verkrampfe ich mich sobald sich jemand vor mich setzt und drehe meine füße zur seite und wie zuerst schon erwähnt... nach ner halben std busfahrt... blablabla


    und was das angeht:


    Zitat

    Original von banditenbabs


    Schwillt wiederum der "stabileren Fraktion" der Kamm, wenn die Haxen Platz haben, aber Gurtverlängerung oder XXL-Seat vonnöten sind bzw. beides nicht vorhanden ist?


    bitte um ein beispiel... weil mir fallt gerade beim besten willen nix ein



    und was max.cadys post angeht... stimmt, in diesem fall gilt nichtmal die ausrede: die sind so schwer! denn schließlich könnte man die ja gaaanz einfach rollen*gg*


    allerdings hol ich meine reifen demonstrativ ohne leiter vom kasten runter *superwomanbin*

  • Hallo Ihrs,


    Danke erstmal für die beiden Antworten.


    Zu meiner Schande ;) muß ich gestehen, daß ich mich etliche Jahre mit einem BMI jenseits der 30 durch diese Welt bewegt habe - und das Leben aus der Sicht einer recht "stabilen" Person kenne.


    Auch die Blicke a la "guck-mal-jetzt-muß-die-Fette-noch-ein-Eis-einfahren" :rolleyes: - aber klar, wer noch nie ernsthaft abnehmen wollte/ mußte/ es geschafft hat, hat da nicht den wirklichen Einblick.
    So kenne ich außer mir noch einige dicke bzw. ex-dicke Menschen, die sehr wohl weiterhin genüßlich in der Stadt ihre Portion Pommes oder Eis verputzt haben- aber sich nicht ausschließlich davon ernährten, nebenher Sport trieben und trotz Dummgelabere abnahmen.


    Bevor sich wieder einer von Euch sowas denkt:
    Nicht alle Dicken sind dumm. Und nicht alle stopfen unkontrolliert dickmachendes Zeug in sich rein (auch wenn mancher Privatsender dies gern suggeriert) - manche bedienen einfach nur zum falschen Zeitpunkt ein bestimmtes Klischee - und strenge Diät bringt bei stark übergewichtigen Menschen nur eins: Den gefürchteten Jojo-Effekt und im Endeffekt mehr Kilos als vorher (übrigens selbst mehrfach erlebt) ;)


    Back to topic:
    Ja, ich hatte seinerzeit mit meinen 110 kg öfter mal die Haßkappe auf, wenn ich nicht in eine Hose paßte, die von der Länge her hingekommen wäre, mir etliche Übergrößenschuhe zu schmal waren, eine Hängematte oder ein Rodelschlitten nur bis 70 kg ausgelegt waren etc.
    Wie's eben so ist im Leben - man will immer das, was man nicht bekommen kann...


    LG
    Barbara :)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • Auch auf die Gefahr hin das ich mir jetzt wieder geballten unmut zu ziehe.


    In meinem verständniss gibt es nur ganz wenige menschen die trotz ernsthafter bemühungen nicht abnehmen können.
    Daraus folgert viele sind aus maßlosigkeit übergewichtig, daraus folgt eben so die entstehenden kosten fußen in der maßlosigkeit der person und muss dank dem tollen solidarprinzip von der allgemeinheit getragen werden, das stört mich erheblich!
    und stört mich auch erheblich wenn etwas zuviel mensch neben mir sitzt und dann z.B. im Flugzeug zu mir rüber quillt.
    Und es stört mich noch erheblicher das die kette C&A eine übergrößen kollektion für dicke raus gebracht hat und in ihrer werbung dick sein als lebensgefühl verkauft. das geht schon einfach mal gaar nicht in meinen augen, schon im rahmen der gesellschftlichen verantwortung usw. ich sag nur solidarprinzip ;)

    Alle umlegen, soll gott sie aussortieren.


    *der onkel von marge simpson*



    ---------------------------------------------------------------------------


    Pain is when weakness leaves body

  • Ich gehöre auch zu der Gruppe, die sich um solche Probleme nie Gedanken machen musste. Daher gebe ich Babs schon recht, dass mir da nur ein eingeschränktes Mitspracherecht zusteht...
    So hart, wie lord-joda es formuliert hat, würde ich es nun nicht sagen. Aber ich denke es ist definitiv eine Willensfrage! Ausserdem gibt es da noch die Komplikation, dass man sich mit zunehmendem Alter viel schwerer tut, seine Gewohnheiten dramatisch umzustellen...und das müsste man definitiv tun!
    Bestimmte Umstände sind dabei auch noch sehr schwierig, z.B. wenn derjenige, der gerne konsequent abnehmen möchte, mit einem Partner zusammen lebt, der beispielsweise Leistungssportler ist und zusieht, dass er seine verbrannten Kalorien wieder auffüllt. Oder, wenn der Diät haltende beruflich viel unterwegs ist und regelmässig abends an Geschäftsessen teilnimmt, bei denen er sich dann rechtfertigen müsste.
    Aber sehen wir's doch mal so: Ist es nicht günstiger als Übergewichtiger wenigstens sehr gross zu sein?? Stell Dir mal 110kg auf 1,65m vor...!!

  • Hallo Zusammen !


    Also, lord- joda, ich glaube du sprichst vielen aus der Seele. Ich bin inzwischen zu
    der Ansicht gelangt das das mit dem Übergewicht für jeden zu sehen ist, das man da irgendwelche Schwierigkeiten hat oder Fehler macht und das wiederum manche Leute reizt, darüber ihr Urteil abzugeben - ohne daran zudenken, das sie auch Fehler haben ( halt nicht deutlich sichtbare )
    Fällt mir die Geschichte ein, wie eine Freundin von mir in USA auf einem Parkplatz steht und raucht und eine Dicke Frau auf sie zukommt und zur Sau macht, weil Rauchen so ungesund ist und unsozial usw. Umgekehrt funktioniert die Geschichte eben auch.
    Ich halte Gewicht für eine persönliche Sache und zum Anziehen sollte schon jeder was kriegen - wenn jeder der was falsch macht und damit unsozial ist ohne Klamotten gehen müßte , na denn. Wir leben schon in einer Gesellschaft, in der Fehler und Schwierigkeiten kaum Platz finden, etwas unnatürlich wenn ihr mich fragt - und unsozial wie mir gerade auffällt ;nein


    Monika

  • Hallooooo...
    das mit den Hosen regt mich schon auf. Ich bin auch sehr dünn und wenn ich eine Hose anziehe, ist sie entweder um die Hüften/Oberschenkel viel zu weit oder aber viel zu kurz. Dass mal etwas passt und auch bezahlbar ist für mich, das ist selten. Deshalb kriege ich aber keinen Hass auf 'Dicke', sondern eher auf meine eigene Figur *g* Und ein bisschen auf die Hersteller, die einfach nicht... kapieren, dass es auch lange dünne gibt bzw. sich nicht danach richten (manchmal nicht mal im Kleinen). Ich seh ein, dass es mehr Normalgewichtige gibt als Hungerhaken wie mich, aber... trotzdem! =)


    Im Bus reg ich mich noch mehr auf *g* Ich muss jeden Tag insgesamt zwei Stunden busfahren. Und in den meisten Bussen ist die Beinfreiheit gleich Null. Meine Freundin, die meistens als erste (von uns) in den Bus kommt, schnappt sich schon immer, wenn es geht, den Sitz direkt hinter der Hintertür, weil dort meistens kein Brett vor den Beinen ist. Sonst sitz ich im Bus wie ein Affe auf dem Schleifstein, weil ich entweder total aufrecht (und damit unbequem^^) sitzen muss, die Beine rechts raushängen lassen muss oder sie einknicken. Das ist echt ... Käse!
    Also... einfach ist's meistens nicht... Aber akzeptierbar ;)

  • Moinsen,


    ich kann ehrlich gesagt euer Problem null verstehen....


    mir sind die Hosen immer (IMMER) viel zu schmal...


    ich gehe mit einem BMI von kurz vor 30 durch die Welt und bin mit mir und der Welt sehr zufrieden...


    denke ich an das Solidarsystem fallen mir einige Leute mehr ein, die sich schaden, als unbedingt stabilere Mitmenschen...


    Leute die mit 180 durch die Autobahnbaustelle rauschen
    Kneipenliga-Fußballspieler und
    alle Leute, die Drogensüchtig sind (ob Kippen, Alk oder mehr ist mir da wurscht).


    Wäre ich als Dicker maßlos (und solche Zeiten hatte ich auch schon) dann hätte ich einen BMI von 42,3 (was mich gerade in der Rückschau auch ziemlich umwirft....), würde also ständig weiter wachsen... das ich einen Gewichtshorizont habe (der aber jenseits der 86-107kg liegt, damit ich im grünen BMI-Bereich bin) deutet ja auf eine Nicht-Maßlosigkeit hin...


    nebenbei ist der BMI ja eh nur Gewäsch (und nix ernsthaftes), da kann ich auch gleich meine Größe minus 110 nehmen....


    und soweit vom Thema ab bin ich auch lange nicht mehr gekommen!

    in meinem Kopf ist Platz für viele eigene Meinungen, Blödsinn und sonstigem Kram

  • Zitat

    Original von lord-joda
    Auch auf die Gefahr hin das ich mir jetzt wieder geballten unmut zu ziehe.


    In meinem verständniss gibt es nur ganz wenige menschen die trotz ernsthafter bemühungen nicht abnehmen können.
    Daraus folgert viele sind aus maßlosigkeit übergewichtig, daraus folgt eben so die entstehenden kosten fußen in der maßlosigkeit der person und muss dank dem tollen solidarprinzip von der allgemeinheit getragen werden, das stört mich erheblich!
    und stört mich auch erheblich wenn etwas zuviel mensch neben mir sitzt und dann z.B. im Flugzeug zu mir rüber quillt.
    Und es stört mich noch erheblicher das die kette C&A eine übergrößen kollektion für dicke raus gebracht hat und in ihrer werbung dick sein als lebensgefühl verkauft. das geht schon einfach mal gaar nicht in meinen augen, schon im rahmen der gesellschftlichen verantwortung usw. ich sag nur solidarprinzip ;)


    hi,
    find dein posting schon ziemlich krass...
    wie hier auch schon gesagt wurde gibt es andere süchtige, die das solidarsystem ebenso belasten. raucher, trinker, kiffer, workoholics(die auf grund ewiger überforderung früh nen herzinfarkt kriegen), magersüchtige...mir fallen da noch tausend andere dinge ein auf grund derer ein sehr großer teil der deutschen den rest der gesellschaft wohl eher belasten.
    ich ereifere mich zu diesem thema weil ich mich zum einen auch als suchtkrank/essgestört bezeichnen würde (wenn es so einfach wär, einfach aufzuhören würden es alle tun! ist ja nicht so, dass das keinen leidensdruck verursacht). zum anderen find ich dein posting ziemlich abwertend.


    was die c+a-kampagne angeht- ich kenn sie nicht, aber wenn sie dicksein wirklich als positives lebensgefühl verkauft, find ich das auch net gut!
    es sollten meiner meinung eher ein gesunder umgang mit dem eigenen körper, hintergrundinformationen zu den themen ernährung, sport, stress- und konfliktbewältigung gelehrt/ propagiert werden...

  • Zitat

    Original von Hagenerin1
    was die c+a-kampagne angeht- ich kenn sie nicht, aber wenn sie dicksein wirklich als positives lebensgefühl verkauft, find ich das auch net gut!
    es sollten meiner meinung eher ein gesunder umgang mit dem eigenen körper, hintergrundinformationen zu den themen ernährung, sport, stress- und konfliktbewältigung gelehrt/ propagiert werden...


    Ich kenne die C&A-Campagne ebenfalls nicht, dafür aber etliche Kataloge mit "Dickenmode" - ich war/ bin halt selbst betroffen (1) war ich mal einige Kilo schwerer 2) benötige ich "obenrum" immer noch Gr. 46-48, und das bekommt man nicht immer in "normalen" Geschäften...).
    Daß es wirklich schöne Klamotten für Dicke gibt, finde ich total ok, denn...


    ...ange genug wurde dicken Menschen suggeriert, sie hätten sich in möglichst graue, dunkelblaue oder matschbraune Walla-Walla-Zelte zu hüllen - das wurde dann als "vorteilhaft" verkauft :rolleyes:


    Wer eh schon dick ist (der Grund sei jetzt mal dahingestellt) hat eh oftmals schon ein angeknackstes Selbstwertgefühl - wie ja manch ein/e Lang/er auch - das dürfte also einigen bekannt vorkommen.
    Wenn dann zum mauselochkleinen Selbstwertgefühl auch noch die mausgrauen Sackklamotten kommen, finde ich das einfach nur grausam.
    IMO hat das nix mit "nimm gefälligst endlich ab und ändere was" zu tun, sondern mit Menschenwürde.
    Häßliche Dickenklamotten suggerieren ein genauso bescheidenes Tragegefühl wie Hochwasserhosen - nur, daß man eben als Langer nicht mal eben die Axt nehmen kann - genauso wie es für Dicken keine wirklichen "Wundermittelchen" gibt - auch wenn manch (pseude?)dünner Asket dies (und damit auch, daß alle Dicken dumm sind...) zu gern glauben würde 8)


    LG
    Barbara :)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • huhu,


    was die schönen klamotten für dicke menschen angeht, stimm ich dir zu!
    bin auch froh, dass es in dem netten laden für lange mädels auch große größen gibt!
    und ich finds auch ok, wenns kataloge gibt, in denen man diese sachen angeboten bekommt.


    was ich halt nicht gut fände, aber ich kann halt wirklich nicht beurteilen, ob es auf c+a werbung zutrifft, ist die verknüpfung dicksein=positives lebensgefühl.
    ich denk, die meisten dicken leiden schon darunter, dick zu sein. und natürlich sollte man sich nicht noch schlechter fühlen, weil man klamottentechnisch nur die möglichkeit hat, sich in sack und asche zu hüllen..
    "aber dick ist geil" zu propagieren, fänd ich nur ok, wenn es nicht so viele negative folgen für die gesundheit hätte übergewichtig zu sein.


    bin übrigens auch gegen tabakwerbung ;)

  • abnehmen ist schwerer als zunehmen ( 1 kilo körperfett sind 30 stunden mittlerer dauerlauf andersherum sind es z.b. 250 schachteln reiswaffeln ) im flugzeug war ich noch nich aber als meine stiefmutter schwanger war musste ich mit dem rad fahren weil ich nich mehr ins auto gepasst hab.....



    wie machen das die richtig großen leute ?

  • Hallo an alle!


    Vor einer Weile sah ich in der WDR Reihe "hier und heute" den Beitrag "Glück in Großen Maßen" in dem es u.a. auch um ein Forum für große Menschen ging. Ob es dieses hier war weiß ich nicht (ist mir inzwischen ehrlich gesagt auch ziemlich egal).
    War ganz angetan von der sehr netten Stimmung und erkannte manche Alltagsprobleme direkt wieder.
    Immer aufzufallen zum Beispiel, als Kind gehänselt zu werden und zu lernen damit umzugehen, immer wieder die gleichen Sprüche und Bemerkungen zu hören, Probleme passende Kleidung zu finden etc.


    Übrigens ich bin nicht groß, sondern sehr klein und dazu auch noch ziemlich fett (wie es hier so schön heißt).


    Keine Ahnung was mich da geritten hat, vermutlich einfach die Neugier auf die sehr sympathischen Menschen in der Sendung ... wie auch immer, ich suchte nach dem Forum und stiess auf dieses hier.


    Mag ein blöder Zufall gewesen sein, aber in den ersten drei Threads die ich öffnete waren entweder abfällige Bemerkungen über kleine Menschen oder (sehr) abfällige Bemerkungen über dicke Menschen, gespickt mit einer Vielzahl von Vorurteilen zu lesen. Bin ehrlich gesagt total geschockt.


    Wer sich wirklich mit Übergewicht beschäftigt hat, weiß dass das Problem eben nicht so einfach ist wie es hier teilweise dargestellt wird.


    Dicke sind meist weder dumm, noch verfressen, faul und maßlos ... es gibt (wortwörtlich) hunderte von Ursachen für Übergewicht.


    Stoffwechselerkrankungen, Störungen im Hormonhaushalt, Essstörungen (ein sehr hoher Anteil der dicken Frauen wurden in ihrer Kindheit sexuell missbraucht), starke Zunahmen nach Medikamenteneinnahme (Cortison, Antidepressiva) um nur mal ein paar wenige der Ursachen zu nennen. Von den Leuten, die sich mit Diäten regelrecht dick gehungert haben mal gar nicht zu sprechen.


    Mit ein bisschen sich zusammenreissen und weniger fressen ist es (leider) für die allermeisten einfach nicht getan.



    Ich kenne dicke Menschen, die sich in ihrer Verzweiflung sogar gesunde Organe (Magen und Darm) operativ verstümmeln lassen und lebenslang mit massiven gesundheitlichen Einschränkungen leben um nur in dieser hasserfüllten Gesellschaft nicht mehr dick sein zu müssen.


    Wer sich wirklich und ehrlich für das Thema interessiert und nicht nur angestaute Aggression und Vorurteile raushauen will, dem empfehle ich folgende Lektüre:


    "Dick, doof und arm: Die große Lüge vom Übergewicht und wer von ihr profitiert" von Friedrich Schorb.


    Das wollte ich einfach mal loswerden und lasse Euch jetzt auch wieder alleine.



    Viele Grüße
    Peppa

  • Reizt zum Antworten, aber womit anfangen?


    Also erst mal Hut ab! Dein Beitrag zeigt, dass "wir Langen" nicht nur unter uns sind, sondern auch von anderen gelesen und wahrgenommen werden. Ich finds gut, dass das mal deutlich wird.


    Zweitens: Ich werde selber deutlich dran erinnert, dass ich hier nicht unter vier Augen schreibe, sondern dass jeder das hier lesen kann.
    Also: Falls ich mal abfällige Bemerkungen über "Kleine" gemacht habe, (ich bin nicht sicher, aber ich traue es mir zu) bitte ich darum, sich dadurch nicht beleidigt zu fühlen. Dem Leser muß auch klar sein, dass sich in nem Langen-Forum der Lange unter Langen fühlt. Ich bin sicher, dass es hier sehr viele abfällige Bemerkungen über kurze oder dicke oder sonstwie anders aussehende gibt und ich bin mir genauso sicher, dass die meisten davon eher spassig als beleidigend gemeint sind. Es gibt sicher auch andere, aber zu denen zähle ich mich nicht und ich bin sicher dass das eher eine verschwindende Minderheit ist. Aber wir sollten uns klar sein, dass wir auch von "anderen" gelesen werden und diese nicht beleidigen.


    Drittens: Man muß auch als außenstehender Leser so ein Forum verstehen. Hier tauschen sich Leute aus die lang sind über die Eigenheiten des Lang-seins. Diese Eigenheiten zeichnen sich im "langes-forum" nun mal typischerweise dadurch aus, dass sie grade typischerweise nicht das klein-sein, dick-sein, dünn-sein, rothaarig-sein oder sonstwie-sein betreffen, sondern das was "uns" lange von den nicht so langen unterscheidet. Bei den Diskussionen über die Eigenheiten muß man sich als Leser weiter klar sein, dass jeder anders selbst mit seinen Eigenschaften umgeht und klar kommt. der eine witzig der andere ernst, einer sucht nur pragmatische Lösungen, der andere will sich einfach mal über das auskotzen, was ihn belastet. Und die, die versuchen witzig zu sein, haben auch noch unterschiedlichen Humor. Und wenn man das ganze kritisch liest, wird man vielleicht feststellen, dass Leute die unter der Länge leiden, auch einen größeren Mitteilungsbedarf unter Ihresgleichen haben, als die die nur praktische Lösungen suchen.


    Ich kann mich in die, die unter Länge leiden, nur schwer hineinversetzen, weil ich gehöre nicht dazu. Ich bin eh ein optimistischer Mensch, der sich lieber amüsiert, als zu hadern. Ich bin aber auch keine 2,20 groß sondern nur grad mal 2 Meter. Damit hat man nach meinem Empfinden heute kein großes Problem zumindest was die soziale Akzeptanz betrifft.
    Ich bin auch dick. Ich schleppe vorsichtig geschätzt lockere 15-20 kg zu viel mir rum. Und ja, es liegt nur an der Faulheit und der Genussucht. Es ist vergleichsweise einfach, damit zu leben, weil die Länge das zum guten Teil kompensiert.
    Ich leide also nicht wirklich unter der Länge und gehöre vermutlich deswegen zu denen, die eher die pragmatische Lösung suchen ("Wo kriege ich Crosstiefel in Größe 50 her?") suchen, als sich hier über mangelnde soziale Akzeptanz zu beklagen.


    Es gibt aber andere hier und die leiden tatsächlich. Genau so wie Du beschreibst:


    "und erkannte manche Alltagsprobleme direkt wieder.
    Immer aufzufallen zum Beispiel, als Kind gehänselt zu werden und zu lernen damit umzugehen, immer wieder die gleichen Sprüche und Bemerkungen zu hören, Probleme passende Kleidung zu finden etc..."


    Ich habs noch nicht versucht oder gesucht, aber ich wette, es gibt Foren von "dicken" oder "kleinen" in denen Witze über "Bohnenstangen" und "Leute die aus der Dachrinne saufen können" gemacht werden. Wenn das einer aus dem langes-forum liest, der unter seiner Größe leidet, fühlt der sich vielleicht auch übelst angemacht. Ich werde danach jetzt auch nicht suchen, sollen sie machen, mir ists egal.


    FC-Fans machen Witze über Bayern-Fans, Bayern machen Witze über Ostfriesen, über Blondinen lachen alle ausser ein paar Blondinen, im Offroad-Motorradforum wird über die Strassenfahrer hergezogen und die Reihe lässt sich fast beliebig fortsetzen.


    Wenn ich so drüber nachdenke, fällt mir hier kein Beitrag ein, in dem hier gezielt Leute für Probleme runter gemacht wurden, für die sie nichts können.


    Irgendjemand sagte mal "Herr gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann."

  • Lange-Koeln:
    Einen derart gelungenen Beitrag braucht man nicht mehr zu ergänzen. Kompliment!


    Peppa:
    Zwischen den Zeilen Deines Beitrages erkenne ich eher eine Fokussierung auf die Problemzone "Dick-sein" als "Klein-sein". Die erwähnten abfälligen Bemerkungen aus diesem Forum hier haben somit grundsätzlich erstmal garnicht so viel mit Körperlänge zu tun. Wie auch immer...es ist und bleibt ein heikles Thema.
    Ich möchte es auch nicht erneut strapazieren. Letztlich sehe ich das so, dass halbwegs kompetente Mediziner das letzte Wort zum Thema Körpergewicht haben sollten (das impliziert dann gleich ebenfalls das gerne diskutierte Untergewicht). Verlassen wir mal für einen Augenblick unsere individuelle Wertung nach ästhetischen Kriterien und betrachten, welche Konstellation für den jeweiligen Organismus eine saubere Balance aus physischer Leistungsfähigkeit auf der einen, und Resistenz gegen Gesundheitseinschränkungen auf der anderen Seite darstellt, ergibt sich vermutlich ein empfehlenswerter "Korridor" für das Verhältnis aus Körpergröße und Körpergewicht. Ob sich das nun BMI, oder sonst wie nennt, spielt letztlich keine Rolle.
    Man könnte auch sagen, wer in den letzten 10 Jahren nicht mehr als 20 Tage krankgeschrieben war und mit 2 vollen Einkaufsbeuteln die 5.Etage eines Gebäudes ohne Fahrstuhl in einem Zug ohne zu hecheln erklimmen kann, macht scheinbar vieles richtig!

  • "Man könnte auch sagen, wer in den letzten 10 Jahren nicht mehr als 20 Tage krankgeschrieben war und mit 2 vollen Einkaufsbeuteln die 5.Etage eines Gebäudes ohne Fahrstuhl in einem Zug ohne zu hecheln erklimmen kann, macht scheinbar vieles richtig! "


    Da zähle ich mich grade noch zu. Wer in den letzten 10 jahren nicht mehr als 20 Tage krank geschrieben war, ist vielleicht auch einfach nur selbständig. Und wer in der 5. Etage wohnt, gewöhnt sich zwangsläufig an die Treppen.... Also meinen Fitnesszustand empfinde ich schon als verbesserungswürdig ... ;D

  • Hallo Ihr Lieben,


    bin ja erst seit kurzem dabei und gerade auf die Diskussioon gestoßen.


    Mit 1,90m rage ich nicht nur über die meisten Personen in meiner Umgebung drüber weg, sondern bin auch noch eher als stämmig zu betrachten.


    Die negativen Bemerkungen sind mir auch aufgefallen, gleich in welche Richtung sie auch gehen. Müssen wir uns besser oder größer machen, in dem wir andere runter machen?


    Wir wollen ernst genommen und akzeptiert werden.
    Das gleiche Recht sollte auch jedem Anderen zustehen.


    Nach einer Koritson-Behandlung geht trotz Sport und Bemühungen mein Gewicht nicht runter. Im Gegenteil. Das was ich runter hatte ging so schnell wieder drauf, das man zu schauen konnte.


    Ich ernähre mich abwechslungsreich, mache mehrmals wöchentlich Sport und Physio.


    Manche Dinge kann man einfach nicht ändern.
    Während einer Kur durfte ich feststellen, dass es noch mehr Leuten so geht.
    Kleine und Große, die z.B. aufgrund von medizinischen Belangen stark übergewichtig sind, obwohl sie es nie waren.


    Ich habe mir abgewöhnt, auf meinen BMI o. ä. zu schauen, sondern daran arbeite daran, dass ich soweit gesund und beweglich bin/werde wie irgendmöglich. Sofern es die vorhanden Belastungen aus Kinderheit (bzw. schon seit der Geburt) zulassen.


    Müssen wir immer über andere Urteilen?
    Warum können wir nicht einigermaßen den anderen gelten lassen.


    Ich finde es fantastisch, dass ich hier so viele entdecke, die gleichgroß oder sogar Größer sind. Ich find das toll, weil ich mir manchmal etwas verlassen und übergroß vorkomme.


    Wahr Größe steckt innen und ist von den Körpermaßen absolut unabhängig.


    :)

    Die Tine =D