Aortendissektion in Schwangerschaft

  • Hallo!


    Bei mir wurde schon als Kind das Marfan-Syndrom festgestellt. Bis zu meiner Schwangerschaft hatte ich keine Probleme damit. Im 8. Monat ist dann eine Dissektion der Aorta descendens aufgetreten.


    Nun sagten die Ärzte ich dürfte nie wieder schwanger werden, weil ich das nicht überleben würde.


    Wer hat ähnliche ERfahrungen gemacht? Gibt es vielleicht doch eine Chance eine erneute SS zu überstehen?


    Bin um jeden Beitrag dankbar!

  • Hallo,


    das ist eindeutig eine Frage für Ärzte, noch besser, für Ärztinnen. Das bin ich nicht, aber selbst Mutter.


    Ein erstes Nachschlagen unter "Aortendissektion" hat mir bestätigt: Das klingt nicht nur lebensbedrohlich, das IST es auch. Und wenn, WAS NUR DIE DICH BEHANDELNDEN ÄRZTE WISSEN KÖNNEN, die Schwangerschaft der entscheidende Risikofaktor ist, dann reduziert sich Deine Frage darauf:


    Was ist Dir wichtiger, noch mehr Kinder zu bekommen bzw. zu hinterlassen oder zu leben und Dein bereits vorhandenes Kind heranwachsen zu sehen?


    Letzteres ist das, was Du hast, und das mit der heutigen Medizin relativ sicher. Daran würde zumindest ich mich festhalten.


    Dein Kind braucht Dich, und auch Du hast noch den größeren Teil Deines Lebens vor Dir.


    Die Zeiten, da Mütter Verschleißteile waren, Kinder zur Welt brachten in der Hoffnung, dass wenigstens ein Teil des Nachwuchses ein arbeitsfähiges Alter erreicht, und in der Fast-Gewißheit, irgendwann einmal im Kindbett umzukommen, sind hierzulande glücklicherweise vorbei. Sollten sie zumindest. Heute zählt jedes Leben, das eines jeden Kindes, aber auch das jeder Mutter. Nur so ist es möglich, über den Glauben und die Pflicht hinaus eine emotionale Bindung zum Kind zu erleben, es nicht als etwas Geliehenes zu sehen, sondern als das eigene, einzigartige Kind, das man nach bestem Wissen und Gewissen vor Krankheit und Gefahr schützt und in Liebe großzieht. Egal, ob man ein Kind hat oder zwei oder mehr.


    Bei mir ging es NUR um eine Frühgeburt. Heute, in einem deutschen Krankenhaus mit Neugeborenen-Intensivstation, kein unüberwindliches Problem. Ohne aber wäre das Überleben für uns beide Glückssache gewesen. Und, wie gesagt, das muß heute nicht mehr sein. Meine beiden Kinder habe ich gewollt, absolut gewollt, von Anfang an, und sie SIND ein Grund, mich ans Leben zu klammern, für sie UND für mich. Und für meine Eltern und für alles, was noch kommen kann.


    Und, im Gegensatz zu Dir, hatte ich die Mitte der Dreißiger bereits überschritten, als die Sippschaft meines Herrn Gemahls mir mit dem Anmahnen des aus ihrer Sicht überfälligen dritten Kindes in den Ohren lag. Irgendwann fiel allen Ernstes der Satz "DEINE Gesundheit ist aber nicht das, worum es hier geht!"
    DOCH. Die eigene Mutter ist nicht zu ersetzen.


    Soweit mein Rat als Laie und als Mutter. Nennen wir es gern auch eine Stimme des Lebens. Drück Dein Kind einmal mehr, genieße jeden Augenblick und freu Dich auf die Zeit, wo es an Deiner Hand läuft, mit Dir spricht, die Schultasche anprobiert und und und. Und bereite sie oder ihn darauf vor, Dir eines Tages über den Kopf zu wachsen.


    Was in Deinem Falle medizinisch möglich ist, danach frag einen Arzt, einen Spezialisten, am besten nicht nur einen. Und DANN, nach sorgfältigem Abwägen von Chancen und Risiken, wünsche ich Dir und euch alles Gute für das, wofür Du Dich entscheidest.

    Fool me once - shame on you. Fool me twice - shame on ME!
    Montgomery Scott

    Einmal editiert, zuletzt von Brianna ()