Risikofaktor Körpergröße

  • In MMW - Fortschritte der Medizin 24/ 2010 finde ich gerade eine kurze Notiz, die uns auf den 2. Blick doch nicht alarmieren muß:


    Koronare Herzkrankheit: Risikofaktor Körpergröße


    Männer und Frauen von kleiner Statur haben ein erhöhtes Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln und daran zu versterben. Zu diesem Ergebnis kommt ein systematischer Review von 52 Studien mit über drei Millionen Teilnehmern.
    Kleine Frauen (unter 1,53 m) hatten gegenüber großen Frauen (über 1,66 m) ein um 55% erhöhtes Risiko. Bei Männern unter 1,65 m lag das Risiko um 37% höher als bei Männern von 1,78 m und mehr.


    Eur Heart J 2010



    Anmerkung: ;kaffee Dann kann ich ja weiterhin meine große Tasse Kaffee genießen.
    Aber was da wieder so alles unter "groß" durchgeht - HIER wäre dieser Artikel wohl ein Fall für die Kuriositätenabteilung?

    Fool me once - shame on you. Fool me twice - shame on ME!
    Montgomery Scott

  • na, ich ha auch große zweifel daran, ob man daraus schließne könnte, dass das risiko bei noch größerer körpergröße (als die *normale*) NOCH weiter sinkt.


    vllt liegts einfach daran, dass kleinere n größeres risiko haben, schneller in den übergewichtigen bereich zu rutschen.
    ich hab keine ahnung ob der anteil der übergewichtigen bei kleineren größer als bei größeren, aber sich von halben Portionen ernähren zu müssen macht sicher keinen spaß ;-)... ist nur sone idee

    sPIKEmAN (c8=

  • Zitat

    Original von sPIKEmAN


    vllt liegts einfach daran, dass kleinere n größeres risiko haben, schneller in den übergewichtigen bereich zu rutschen.


    Möglich: Die 2 kg Rest-Babyspeck beispielsweise waren bei mir kaum zu sehen, haben aber die 1,58 m kleine Nachbarin zu einem Pummelchen gemacht.
    Und ich trage die gleiche Ringgröße wie meine 1,61 m kleine Freundin.


    Gegen eine Kombination aus Risikofaktoren kommt aber leider auch die Körpergröße nicht an. Die dürfen wir nicht groß werden lassen.

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    Montgomery Scott

  • Bitte zunächst mal um Vorsicht im Umgang mit solchen Statistiken:
    Eine statistische Korrelation kann einen kausalen Zusammenhang nicht beweisen, niemals. Der Geburtenrückgang Anfang der 1960er Jahre korreliert hochsignifikant mit dem Rückgang der Anzahl der Störche und der Weiterverbreitung synthetischer Schuhsohlen. Aber: weder bringt der Klapperstorch die Babys noch machen Kunststoffsohlen impotent.
    Ein weiterer wissenschaftlicher Fehler besteht darin, erstmal viele viele Daten zu sammeln und dann zu schauen, wo sich Korrelationen ergeben. Wird immer wieder gemacht, und die am wenigsten erwarteten Ergebnisse machen die größten Schlagzeilen.
    Was die Risikofaktoren angeht: WENN die Körpergröße das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten erhöht, ist es jedenfalls ein Faktor, den wir nicht selber beeinflussen können. Gewicht, Körperfett, Rauchen, Bewegungsmangel, Ernährung sind weitere wissenschaftlich gut belegte Risikofaktoren, von denen einige sogar eine ursächliche Wirkung auf bestimmte Krankheiten haben, nicht nur eine statistische. Und diese Einflussgrößen können wir (in Grenzen) selber beeinflussen.
    Daher: weil -statistisch- lange Menschen auch erfolgreicher, klüger und (nach eigener Beobachtung) durchweg attraktiver sind als Zwerge, sollten wir uns um die Risikofaktoren kümmern, die wir beeinflussen können. ;)
    Bangemachen gilt nicht.

    Die Kunst liegt im Wegl

  • Was viele Studien nicht herausfinden, ist die genaue URSACHE. Irgendwelche Zahlen von Größe sowie Krankheiten zu kombinieren, ist mir zu wenig. Dass Menschen krank werden und verschieden groß sind, weiss ich auch ohne Studie. :tongue: