Wohnen und Bauen für Lange - Lustige Erlebnisse?

  • Was habt Ihr eigentlich beim Suchen/Bauen einer Wohnung für lustige Sachen erlebt? Hier im Forum hat jemand ein Haus für Lange angeboten. Das erinnert mich an meine diversen Wohnungen...


    ;wall *** Als Jungspund im Nachkriegsbau mit 2,40 m Deckenhöhe


    Man hatte ja kaum Geld in der Kasse - immerhin konnte ich Mansardenwohnungen vermeiden. Kopfeinziehen beim Türdurchgang war aber Pflicht.


    ;nein *** Spaß mit deutschen Bauleuten


    Man hatte beim Wiederaufbau die Geschoßhöhen bis auf 2,40 m verringert und hatte in Deutschland lange Zeit Türhöhen von 2,00 m. Als junger Mensch war ich recht erfreut woanders (Frankreich) Türhöhen von 2,10 m zu finden. Mir haben noch 1990 Immobilienverkäufer erklärt sowas gibt's in Deutschland nicht. Gab es dann aber doch plötzlich (und ohne Aufpreis) nachdem ich auf PKW-Anhänger und eine französische Bezugsquelle verwies.


    ;wall *** Dachschrägen und fantasielose Bauherren


    Viele Häuser mit niedigen Dachschrägen im Obergeschoß sind für uns Lange ein Graus. Fast alle Gebrauchthäuser sind so gemacht. Die Verkäufer sind dann immer erschreckt wenn man daher nur einen niedrigen Preis bietet. Dabei ist es gar nicht so schwer auch Dachgeschosse langengerecht zu bauen (und letztlich nicht teurer). Kann man das den Durchschnittsbauherren beibringen?


    ;nein *** Proportionen und Deckenhöhen über 2,50 m (z.B. 2,70)


    Wenn man nun höhere Türen hat, wenn die Arbeitsflächen in der Küche höher liegen und die Bilder höher hängen stimmen bei 2,50 m Deckenhöhe die Proportionen nicht mehr. Es sieht dann verzerrt aus. Kann man Bauherren (und den Mietern/Käufern) Geschmack an 2,70 Deckenhöhe machen? Zugegebenerweise ist das teuer.


    Was habt Ihr erlebt und wie sieht es heute in freier Wildbahn aus?

  • Wer wie ich viele Bauzeitschriften liest wird es betimmt ebenfalls bereits festgestellt haben:
    Seit wenigen Jahren ist es auch für Normalos "in", bei Neubauten extrahohe Decken zu wählen, weil es einfach grosszügiger wirkt.


    Eine Kollegin von mir hat in ihrem Haus höhere Decken als üblich. Ich kann nur sagen, dass man sich darin als grossgewachsener Mensch einfach superwohl fühlt - ist ein echter Aha-Effekt!!!


    Eigentlich bräuchten wir genau genommen nicht nur mehr Platz in der Höhe, sondern auch in der Weite, weil wir schliesslich auch mehr Bewegungsspielraum benötigen. In kleinen Räumen fühlt man sich gehemmter, weil man aufpassen muss, nirgendwo anzustossen und nichts umzuwerfen. Das mindert die Freude an der Bewegung, finde ich.


    Für erstaunte Gesichter und anschliessendes Gelächter sorgt meine eigene Badewanne. Ich wohne in einem kleinen Haus mit winzigen Bädern. Das grössere Bad mit besagter Badewanne hat ganze 3 qm. Die Wanne füllt die komplette Wandbreite mit 1,50 m und neue Besucher in unserem Haus versuchen sich immer vorzustellen, wie um Himmels Willen ich darin bade... 8o:D


    Der Beweis: Taddaaa - meine Wenigkeit zähneputzend auf dem Badewannenrand sitzend!

  • Hach, ich find es immer wieder lustig, wenn man ohne Stuhl oder Leiter ganz bequem die Decke streichen kann. Von Freunden udn Verwandten bekommt man nicht selten ein WtF zu hören.

  • Wer bauen möchte oder sein Bad umbauen will empfehle ich einen behindertengerechten Einbau von Toilette und Waschbecken. Habe beim Besuch behindertengerecht geplanten Bädern (z. B. in öffentlichen Gebäuden) festgestellt, dass WC und Waschtisch immer höher angebracht sind als "Ideal standart".
    Daheim bei mir hängt alles höher. Da kommt der Besuch schon mal ins Grübeln. Im Bad müsste er sich auf einen kleinen Hocker stellen, um in den Spiegel schauen zu können. Was solls? Bei denen muss ich schließlich auch in die Knie gehen, denn meinen Kopf kann ich bei der Standartspiegelhöhe auch nicht sehen.
    In meiner sehr hohen Altbauwohnung hängen die langen Hängeschränke der Küche ideal. Wäre die Decke tiefer, wäre kaum noch Platz auf der Arbeitsfläche.
    Kennt ihr das auch? Wenn ich bei anderen Leuten zu Besuch bin, muss ich vor dem Aufstehen vom Sofa immer erst nach oben schauen, damit ich nicht die Lampen über dem Couchtisch abräume. Voll peinlich. Erst recht, wenn was zu Bruch geht.
    Wir Langen habens schon nicht leicht! Also Augen auf und Kopf einziehen! Die nächste Beule wartet schon.

    Ihr lacht über mich, weil ich anders bin. Ich lache über euch, weil ihr alle gleich seid.

  • Zitat

    Original von Raya
    Wer wie ich viele Bauzeitschriften liest wird es betimmt ebenfalls bereits festgestellt haben:
    Seit wenigen Jahren ist es auch für Normalos "in", bei Neubauten extrahohe Decken zu wählen, weil es einfach grosszügiger wirkt.


    Eine Kollegin von mir hat in ihrem Haus höhere Decken als üblich. Ich kann nur sagen, dass man sich darin als grossgewachsener Mensch einfach superwohl fühlt - ist ein echter Aha-Effekt!!!


    Eigentlich bräuchten wir genau genommen nicht nur mehr Platz in der Höhe, sondern auch in der Weite, weil wir schliesslich auch mehr Bewegungsspielraum benötigen. In kleinen Räumen fühlt man sich gehemmter, weil man aufpassen muss, nirgendwo anzustossen und nichts umzuwerfen. Das mindert die Freude an der Bewegung, finde ich.


    ...wenn Du dann neben den vielen Bauzeitschriften auch noch ein paar Fachblätter für Ökologie aboniert hast, gibt es hoffentlich auch eine Berücksichtigung der zu erreichenden Klima-Ziele!! :rolleyes: :D
    Größere Räume wollen auch ausreichend beheizt und ausgeleuchtet werden!
    Darüber hinaus muss auch die Dolby Surround Anlage für das Heimkino entsprechend dimensioniert werden.
    Immerhin wäre ja Deine kurze Badewanne nahezu umweltgerecht...weniger Inhalt = weniger heißes Wasser!! :D

  • So richtig lustiges kann ich nicht berichten.


    Baden habe ich mir in unserer "Normalo-Badewanne" weitgehend abgewöhnt, das ist in dem kurzen Ding nicht so entspannend. Ansonsten gehts in der hohen Altbauwohnung eigentlich ganz gut.


    Spassig war die Reaktion eines Klempners, als er unsere Küche auseinander bauen musste, um die Wasserleitung zu sanieren. Die Küche sieht auf den ersten Blick eigentlich nicht auffällig aus. Sie steht aber auf ner selbst gebastelten Erhöhung die zudem völlig schief ist, um ein Gefälle von rund 18 cm auf 2 Meter Breite auszugleichen. Dazu kommt dann noch, dass der Winkel der Arbeitsplatte nicht recht ist und die Wand ne Wölbung hat. Die Bastelei, die Küche in diesen krummen Raum zu bekommen, war der komplette Horror. Inzwischen ist die Küche auch wirklich nicht mehr schön, aber ich scheue schlichtweg den Zirkus, das alles mal wieder neu zu bauen. Weil da nix vernünftig passt, habe ich den Plan für eine neue komplett selbst geschreinerte Küche seit bestimmt 5 Jahren fertig in der Schublade, kann mich aber einfach nicht aufraffen, das mal umzusetzen....

  • Zum Thema Küche hätte ich noch was beizutragen:


    Ich empfinde generell Oberschränke in der Küche als extrem störend und habe sie deshalb bei meiner neuen Küche einfach weggelassen. Stattdessen gibt es zwei deckenhohe Rolloschränke an den Schmalseite der Küche, die auf die Arbeitsplatte gestellt sind...
    Arbeitsplattenhöhe sind 1,05 m.

  • @Mäxchen


    Schon mal was vom "mittelalterlichen Klimaoptimum" gehört??? Da hatten wir in Deutschland ein Klima wie am Mittelmeer - und das lag mit Sicherheit nicht am CO2-Ausstoss...
    Was nicht heissen soll, dass ich nicht für den sparsamen Umgang mit Ressourcen bin. Aber ich lasse mich mit Sicherheit nicht so hysterisch machen, mein altes Haus teuer zu isolieren, wenn ich für den Gegenwert 20 Jahre lang heizen könnte!!!

  • Zitat

    Original von Raya
    @Mäxchen


    Schon mal was vom "mittelalterlichen Klimaoptimum" gehört??? Da hatten wir in Deutschland ein Klima wie am Mittelmeer - und das lag mit Sicherheit nicht am CO2-Ausstoss...
    Was nicht heissen soll, dass ich nicht für den sparsamen Umgang mit Ressourcen bin. Aber ich lasse mich mit Sicherheit nicht so hysterisch machen, mein altes Haus teuer zu isolieren, wenn ich für den Gegenwert 20 Jahre lang heizen könnte!!!


    ...mit meinen Äußerungen rund um den Klimaschutz bewege ich mich durchaus gefährlich im Glashaus!! 8-)
    Auch wenn's nicht so ganz ernst gemeint war, es verhilft doch dem Forum zu erheblichem Image-Gewinn, wenn man politisch korrekte Themen involviert. ;)


    Übrigens: Hübsche Küche!!!
    Als Zeitgenosse ohne Haushaltshilfe muss ich natürlich gleich mal provokativ fragen: Sieht's bei Dir ständig so aus??? Oder könnte Dich spontaner Besuch auch mal "auf dem falschen Fuss erwischen"??!!!


    Ich hab nebenbei bemerkt auch mal 'ne grobe Bedarfsanalyse kalkuliert, woraus die durchschnittliche Inanspruchnahme bzw. Anwesenheit des heimischen Wohnraum hervorgehen soll. Auf die 168 Wochenstunden entfallen demnach lediglich 50 Wochenstunden, welche man unabhängig vom Schlaf in den eigenen 4 Wänden verbringt...also knapp 1/3 der Gesamtzeit. Wie diese 50 Stunden sich dann auf Bad, Küche und Wohnzimmer aufteilen, wird individuell stark unterschiedlich sein. Da aber ebenfalls 53 Stunden (laut meiner Kalkulation) im Bett verbracht werden, ergibt sich genau dort der größte Handlungsbedarf für spezifische Sonderlösungen für einen Langen.

  • @Mäxchen


    Danke - freut mich, wenn Dir meine Küche gefällt!


    Die Fotos sind wenige Tage nach dem Einbau entstanden.
    Wenn Du heute einen Blick in die Küche werfen würdest, fändest Du zusätzlich auf der Kochinsel oberhalb des Fernsehers noch eine Kerzen-Blumen-Deko. Die einzigen Dinge, die ihren festen Platz auf meiner Arbeitsfläche haben, sind ein grosses Schneide-/Backbrett, eine winzige Nespresso-Maschine und ein offener Behälter mit Flüssigseife & Spülschwamm. Alles andere hat bei mir Dauerparkverbot! Bei mir ist eine Arbeitsfläche ausdrücklich KEINE ABSTELLFLÄCHE!
    Chaotisch sieht es aus, wenn ich gerade gekocht habe...
    Deshalb habe ich die Kücheninsel so geplant, dass man nicht auf die Arbeitsfläche sehen kann, wenn man am Esstisch sitzt!


    Genauso im Badezimmer: Das einzige, was hier ständig offen rumstehen darf, ist die Seife, ein Korb mit Bürsten & Kämmen sowie Kleenex. Alles andere ist in die Schränke geräumt!


    Ich sehe nicht ein, warum ich mein halbes Leben mit Abstauben und Wischen verbringen sollte.
    Wichtigste Grundregel für Abstaub-hassende Frauen wie mich: Alles was geht, in die Schränke!


    Prinzipiell gebe ich Dir recht mit Deiner Wohnraumanalyse. ABER - ich habe 10 Jahre lang zu zweit auf 45 qm gelebt und kann nur sagen: Da geht man sich unweigerlich auf die Nerven. Es braucht schon ein gewisses Mass an Platz. Von Tanzsälen hat niemand was gesagt. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Raya ()