Zu groß für mein Alter!!!

  • @ Banditenbabs


    Mir ist grade dazu noch was Witziges eingefallen: Ich hatte eine Freundin, die ihr Gehalt als Kindergartenleiterin am liebsten für Klamotten ausgegeben hat und am Ende des Monats dann halt nichts mehr zu Essen kaufen konnte... ;)


    Mir war trotzdem immer rätselhaft, wie die Eltern der anderen sich das leisten konnten. Ich komme ja auch nicht aus armem Elternhaus: normale Mittelstandsfamilie, 2 Kinder, Papa Bürojob in der Arbeitsvorbereitung, eigene grosses Haus...
    Aber das war bei den anderen aus meiner Klasse auch nicht anders. Und auf dem Dorf ist ein eigenes Haus eigentlich die Regel...


    Raya

  • Wie die sich das leisten können?


    Ganz einfach:
    Die Kontoauszüge werden in ROT gedruckt, nicht mehr in schwarz, die EC-Karte gibt der Automat auch nicht mehr her, der sagt nur:"Bitte melden sie sich am Schalter....."


    Die Kleidung sollte schon passen.
    Aber Markenklamotten?
    Mit einer Jeans rutsche ich auch mal unters Auto, um den bolschewistisch- indoktrinierten Anlasser per einstweiliger Hammerprügel-Anordnung zum Weitermachen zu motivieren.


    Mit anderen Klamotten nicht. Aber wenn ich für den Preis einer Jeans auch fast einen Anzug bekomme- das ist mir zuviel.
    Aber wir leben schliesslich im Kapitalismus.
    Wie ist der definiert?
    Man kauft mit Geld - das man nicht hat............
    Dinge - die man nicht braucht.........
    Um Leute zu beeindrucken- die man nicht mag.........


    Also Kaufen!!! Nicht fragen warum, das erweckt nur Misstrauen.... :)) :D Gruss Jurgus

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Von mir aus könnt ihr Männer ja Billigklamotten tragen... Zum Werkeln tut's das allemal.
    Oder wie der Freund meiner Chefin, seines Zeichens Dipl.-Ing. : Der ist in dieser Beziehung völlig schmerzfrei. Sie war kürzlich ganz entsetzt, weil er in einem uralten, verwaschenen Sweatshirt mit grossem Loch im Nackenbereich zur Arbeit ging. Von ihr darauf angesprochen, dass man das alte Ding mit Loch doch unmöglich auf der Arbeit (Entwicklungsabteilung eines Pharmaunternehmens) tragen kann, meinte er achselzuckend: "Wieso, das sieht doch niemand!" --> Nein, er selber natürlich nicht... :D


    Aber ich habe schon lange keine Lust mehr, mich über T-Shirts aufzuregen, die sich nach dem ersten Mal Waschen seltsam verdrehen und nach dem dritten Mal völlig verwaschen aussehen, so dass sie nur noch als Putzlappen verwendbar sind! :D


    Dass die Eltern meiner Klassenkameraden Kauf auf Pump betrieben haben, kann ich mir nicht vorstellen. Das war erstens damals noch nicht so üblich wie heutzutage und zweitens bin ich im wilden Süden zuhause, direkt nach meinem Heimatort beginnt das Schwabenländle. Soll heissen, dass es hier zu den traditionellen Tugenden gehört, relativ sparsam zu leben und sein Geld zusammenzuhalten. Auch haben alle ihr Häusle noch!


    Raya ;)

  • Raya:

    Zitat

    Von mir aus könnt ihr Männer ja Billigklamotten tragen... Zum Werkeln tut's das allemal


    Das ist prinzipiell richtig, aber: Die super preiswerten Kaufhausjeans gibt´s aber höchstens bis Länge 36???


    Adler & Co. haben zwar Übergrössenabteilungen...... aber ich bin froh, dass mir das Zeuch, was dort hängt, nun wirklich nicht passt. :D


    Deswegen: Alte Jeans nähen, für Hobby - oder Gartenarbeit reicht´s allemal.


    ElGrande:


    Das mit den verlängerten Hosen kenn ich auch....... aber nicht von zu Hause, sondern bei der BUNDESWEHR! 8o


    Sah irgentwie geil aus. Schade, dass ich davon kein Foto habe. So wär´ der eventuelle Krieg also zu gewinnen gewesen: der Feind hätte sich TOTGELACHT :rolleyes:


    - Das Informations - und Diskussionsforum über die Hifi-Legenden aus der DDR-

  • verfolge eure diskussion mit hohem Interesse.


    Muss aber sagen, dass ich meine Mutter dafür gehasst habe, dass ich nie Klamotten bekommen habe, die mir passen.
    (Bin gerade noch so mit einem schwerwiegenden Kindheitstrauma davon gekommen)
    Das Problem war aber nicht Markenklamotten oder nicht sondern nur einfach so Klamotten zu finden für ein 1,60 großes Mädel mit 35kg Körpergewicht, dass nicht unbedingt die Erwachsenensachen anziehen möchte.


    Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich heute nicht mehr allzuviel Probleme damit habe, denn so hab ich mich schnell daran gewöhnt, dass es für mich eben keine Klamotten gibt, wird mit der Zeit nicht mehr zum Hauptthema. Dann muss ich nicht soviel suchen und das kostet dann auch net soviel Geld ...

    Leben heißt einmal mehr aufzustehen als hinzufallen :P

  • Moins ...


    tantessa


    Ich glaube nicht so richtig, daß es für Dich keine "richtigen" Klamotten zu kaufen gibt. Du kennst nur nicht die richtigen Läden, würde ich sagen. Leider sind die nicht immer um die Ecke, aber die Damen jüngeren Alters :tongue: hier im Forum haben bestimmt gute Tips für Dich.


    Oder Du hast einen "interessanten" Modegeschmack :D

  • ;) Als mir die Klamottenfrage zu dumm wurde, hab ich angefangen zu nähen und manchmal durchaus auch recht experimentelles Zeugs angezogen. :D Die schlimmsten Sachen hat meine Oma immer mal wieder beim Waschen verschwinden lassen X(


    Nein, aber was wirklich ganz garstige seelische Grausamkeit war:
    Meine Eltern haben mich am Wochenende nie stundenlang vor der Glotze rumhängen lassen. Ich musste so öde Sachen machen, wie draußen spielen, wandern gehen, Ausflüge machen oder Freunde besuchen. Das war immer total hart, weil ich nie mitreden konnte, wenn die anderen über Bonanza oder Raumschiff Enterprise geredet haben. Tagesschau war das höchste der Gefühle. Brutale Welt!


    Heute sehe ich das aus einer etwas anderen Perspektive :D

    Always keep your words soft and sweet, just in case you have to eat them

  • Hallo,


    ...ich denke, jeder Mensch setzt seine Prioritäten anders.


    Der eine wirkt lieber nach außen, leistet sich die tollsten Markenklamotten, ernährt sich dafür von allerbilligstem Dosenfood und spart an seiner Wohnungseinrichtung - oder läuft daheim in den eigenen vier Wänden nur in Uralt-Joggingplünnen rum.


    Der nächste kauft sich vielleicht No-Name-Kleidung oder hat auch ne Nähbegabung und leistet sich dafür anderen Luxus - tolle Autos, Motorräder oder ähnliches "Erwachsenenspielzeug"


    Der Übernächste hat vielleicht ein großes Haus auf dem Land, baut sein Futter zum Großteil im eigenen Garten an, geht nie essen, hat -zig Nebenjobs und kauft seinen Kiddies dafür jeglichen Marken- und Modegag.


    Der Über-übernächste kauft seine Nobelklamotten auf Pump, least sich ein tolles Auto und hofft, in den nächsten 10 Jahren bloß nicht den Job zu verlieren...


    Will sagen - jeder wie er mag... - Hauptsache, man kommt selber damit klar...


    Liebe Grüße
    Barbara :)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • Moin,


    eigentlich ist es doch spannend, wie sich die Sicht auf die Klamotten ändert.
    Früher ärgerte ich mich, immer irgendwelche komischen Sachen anziehen zu müssen. Heute verstehe ich meine Eltern, weil es doch teuer ist, dem Kind immer neue Klamotten kaufen zu müssen, wo es dann schnell herauswächst.


    Jaja, so ist das, man wird älter...



    LG Theo

    Lebe Lang und zufrieden!

  • Aber in der heutigen Zeit würde ich nicht aufwachsen wollen.



    Gab es nicht mal ein trend wo Hochwasserhosen tootal in waren?!


    Mir sind die guten alten 80er vieel lieber!!


    Und über die Möchtegerns lasse ich mich jetzt lieber nicht aus!

    Jeder hat das Recht auf meine Meinung.

  • So Anfang letzten Jahrhunderts muss es fuer Kinder auch klasse gewesen sein... keine Schuhe, nur ein paar kurze Hosen und ein Hemd. DAS waren noch Zeiten.


    War natuerlich doof, wenn man dann in den Krieg musste, sobald man mit der Schule fertig war...

    Der untere Satz lügt!
    Der obere Satz ist wahr!

  • Es hat noch niemandem geschadet, auf etwas verzichten zu müssen. Im Gegenteil, durch Verzicht werden wir erst wirklich reich. Man muss nicht jeden Wunsch gleich erfüllen. Man sollte vielmehr lernen, sich einen Wunsch selbst zu erfüllen. Etwas weniger kann eben doch manchmal mehr sein! ;);m4-

  • Ich finde es auch sehr wichtig, nicht alles zu bekommen, was man sich wünscht. Viele Wünsche erübrigen sich schon nach kurzer Zeit und es müssen dann keine Altlasten entsorgt werden.
    Viele meiner ehemaligen Mitschüler, die früher alles bekommen haben, gehören heute nicht unbedingt zu den zufriedensten Menschen. :rolleyes:


    LG
    Theo ;m4-

    Lebe Lang und zufrieden!

  • Moins ...


    genau Oliver, wenn man sich etwas selber erarbeitet hat, ist die Freude daran auch viel größer. Und man schätzt das auch viel mehr.


    Darum hasse ich diese jugendlichen Vandalisten, die meinen, aus Spaß Dir mal eben den Autospiegel abbrechen zu müssen, oder die Hauswand vollschmieren zu wollen.


    Und wer ständig irgendwelche Wünsche erfüllt bekommt, kann nicht wirklich bescheiden sein. Auf Dauer stelle ich mir das sogar unglücklich vor, weil die Wünsche steigen und irgendwann keine Motivation mehr da ist.

  • Sicher habt ihr schon recht, was das Verzichten betrifft.
    In meiner Jugend habe ich vieles nicht bekommen was ich mir gewünscht habe. Das ist weiter auch nicht so dramatisch, denn ich hatte ja alles was man braucht.
    Mein erstes eigenes Geld habe ich mit 21 Jahren verdient und mein Gehalt war damals nicht allzu üppig. Ausserdem habe ich jung geheiratet und war die ersten Jahre meiner Ehe Alleinverdienerin, da mein Mann noch mitten im Studium war. Wir konnten uns keine grossen Sprünge erlauben. Ausserdem kamen wir unmöglich ohne 2 Autos aus, dafür war unsere Miete sehr günstig.
    Aber durch diesen Dauerverzicht habe ich einen wahnsinns Nachholbedarf angestaut und hinterher kräftig zugelangt. Ich musste mich manchmal schwer am Riemen reissen, Dinge nicht zu kaufen!
    Erst die letzten paar Jahre ist mein Einkaufs-Bedürfnis langsam abgeflacht. Ausserdem ist es mir mittlerweile wichtiger geworden, lieber weniger Dinge, aber dafür hochwertigere, langlebige zu bestitzen...
    Zu viele Gegenstände drücken ausserdem irgendwie auf's Gemüt, finde ich. Das ganze Zeug nimmt Platz weg, wird womöglich nur selten bis gar nicht mehr benutzt, muss gepflegt oder abgestaubt werden usw.
    Deshalb ist mein Motto: Dinge müssen schön und gleichzeitig praktisch sein. Trifft eines davon nicht zu, hat es in meiner Wohnung nichts verloren!
    (ok, ich gestehe: Einige Sachen sind einfach nur zum Schönsein da... ;) )


    Grüsse von Raya

  • Dadurch, dass wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben und die heute Heranwachsenden schlechte Zeiten nur noch aus den Erzählungen ihrer Eltern und Grosseltern kennen, und vielen Kindern und Jugendlichen heute oftmals jeder Wunsch erfüllt wird, fällt es uns als Gesellschaft auch so schwer, endlich irgendwo mit dem Sparen anzufangen, um in puncto Staatsfinanzen und Sozialsysteme endlich wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Statt dessen handeln wir insgesamt immer noch nach dem Motto "Nach mir die Sintflut". Das kann aber auf Dauer nicht gut gehen! :rolleyes: Wir versündigen uns immer mehr an der Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Leider! :(;m4-

  • Andererseits dürfen wir nicht vergessen, dass unser Wirtschaftssystem durch den Konsum funktioniert. D.h. wir müssen bereit sein, die Produkte die wir herstellen, auch zu kaufen, damit das "Rad der Wirtschaft sich dreht". Wenn niemand bereit ist zu konsumieren, kommt das ganze System zum Erliegen. Davon leben wir nun mal...


    Raya

  • Nichtsdestotrotz haben wir nur diese eine Welt und auch nur diese eine Umwelt. Was einmal zerstört ist, bleibt leider oft unwiederbringlich verloren. Wir dürfen mit den Ressourcen, die Mutter Erde uns allen bietet, keinen Raubbau betreiben. Man muss auch an zukünftige Generationen denken und schon heute, am besten vorgestern, versuchen, in vielen Bereichen umzusteuern. Wir müssen Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen, was zugegebenermassen nicht einfach zu bewältigen sein wird. Aber wir haben wohl keine andere Wahl! :rolleyes:;m4-

  • Ich habe ja nicht behauptet, dass man sämtliche Ressourcen ausrauben und ein Umweltchaos hinterlassen soll.
    Andererseits habe ich aber auch keine Lust, zu Ackerbau und Viehzucht zurückzukehren.
    Ausserdem steuern wir unweigerlich auf ein weiteres gravierendes Problem zu: Dass wir nämlich nicht genügend "Humanressourcen" haben (sprich zu wenig Nachwuchs - und das seit bereits 30 Jahren, dafür ein immer grösser werdendes Heer an alten Menschen), was uns vor ein erhebliches wirtschaftliches Problem stellen wird. Denn mit immer weniger jungen Leuten gibt es immer weniger Fachkräfte und immer weniger kluge Köpfe - d.h. uns geht damit auch viel potentielles Know-How verloren. In manchen Bereichen ist es heute schon schwierig, Nachwuchsfachkräfte zu finden, z.B. im Elektronikbereich...


    Raya

  • ...ich kenn das Thema "Human Resources" von einer anderen, genauso unschönen Seite:


    Die Firma, in der ich meine Brötchen verdiene, schwelgt nämlich immer mehr im "Jugendwahn": Ältere Mitarbeiter sind innerhalb der letzten Jahre teilweise regelrecht aus leitenden Funktionen "rausgeekelt" worden, es wurden teilweise "taufrische" Hochschulabsolventen auf deren Stühle gesetzt, und jetzt fängt man so langsam an zu merken, daß da irgendwas schiefläuft und man Berufs- und Lebenserfahrung nicht so einfach gegen ein supergutes akademisches Diplom eintauschen kann.


    Spaßeshalber hab ich mir vor einiger Zeit im www mal Stellenangebote für mein Berufsfeld (nicht studiert, "nur" Kaufmannslehre gemacht) angeschaut und mußte mit leichter Gänsehaut feststellen, daß ich mit "über 35" vielen Firmen bereits zu alt wäre... 8o


    Ein gesundes Mittelmaß zwischen "jung" und "alt" fände ich persönlich im Arbeitsumfeld am besten - aber leider spricht der aktuelle Trend dagegen...


    Liebe Grüße
    Barbara :)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)