Sitzen im Bus - Probleme mit Nebensitzern

  • Hi, ich weiß nicht, ob mein Post hier richtig ist, bei Bedarf kann's also gerne verschoben werden:


    Im Winter fahre ich meistens mit der Bus zur Uni, in Köln sind die Sitzreihen teilweise sehr eng aneinander (ich weiß nicht ob das wirklich so ist oder es da Normen gibt und mir das nur so vorkommt...?!)


    Jedenfalls hab ich sehr lange Beine, sodass ich die dann im Sitzen immer schräg halten muss, um überhaupt in die Sitze zu passen.


    Ich versuche immer auf der Gangseite zu sitzen, damit's meinen Sitznachbarn nicht so stört, klappt aber nicht immer.


    Ich hab schon mehrmals blöde Blicke und Kommentare geernet - nunmehr auch die Aufforderung doch bitte zu stehen, wenn ich nicht in den Sitz passe, um andere nicht zu behindern.


    Kennt ihr solche Reaktionen? Wie reagiert ihr? Ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen soll...ich meine einem übergewichtigen Menschen würde ich doch auch nicht darauf ansprechen, dass er mir den Platz wegnimmt..was soll denn das?!


    VG Paloma

    Size does matter.

  • Zitat

    Original von paloma
    Ich hab schon mehrmals blöde Blicke und Kommentare geernet - nunmehr auch die Aufforderung doch bitte zu stehen, wenn ich nicht in den Sitz passe, um andere nicht zu behindern.


    Hatte ich glaube ich in meinem Leben nur einmal, dass mich jemand entsprechend angepampt hat.
    Ich habe dann nur gefragt, ob ich mir die Beine vielleicht abschrauben soll, oder wie er/sie sich das vorstellt. Wenns nicht gerade jemand ist, der den Sitzplatz wirklich nötiger braucht als ich (gebrechlich etc.), dann bleib ich halt sitzen, sollen sich doch die anderen ärgern, ich habe ja nen Platz :D

  • ...brisanter wird diese Geschichte, wenn es sich um einen Doppelstock-Bus handelt. Als Ex-Berliner kenn ich das nur zu gut!
    Die Option (aufrecht) zu stehen hast Du dann nicht wirklich. Du musst also sitzen.
    Es hat sich allerdings auch nie jemand über mich beschwert...und wenn man die Berliner so kennt, will das schon 'was heißen! :D

  • Ich kenne das aus S-Bahn-Abteilen, wenn sich vier erwachsenen Beinpaare in einem 4er-Sitz irgendwie arrangieren müssen und ich mit meinen langen Beinen nicht weiß wohin. Da gab es wirklich oft Situationen, in denen ich aufgefordert wurde, mehr Platz zu machen, obwohl das schlichtweg nicht möglich war. Dazu bräuchte ich ein zusätzliches Kniegelenk, hab ich aber nicht.


    Generell finde ich, dass jeder einen fremden Menschen um etwas bitten kann, aber dieses Anpampen bei einem wirklich objektiven Problem und nicht etwa frecher Absicht, das nervt wirklich. Man kann da nur klar eine Grenze ziehen, sich innerlich sagen "so nicht" und den Wunsch nicht erfüllen. Was anderes wäre das bei einer freundlichen oder charmanten Bitte beispielsweise die Seiten zu tauschen etc. Da können manche "Kurze" gerne etwas kreativer werden ;)

  • Hi, danke für eure Rückmeldungen! Toller Spruch mit dem Beine Abschrauben, das merk ich mir:)
    Klar, wenn ich merken würde, dass ich jemanden wirklich furchtbar behindere (wenn z.B. jemand neben mir sitzt, der offensichtlich krank oder sehr schwach ist o.Ä.) würd ich natürlich sofort auch aufstehen...im Bus zur Uni ist es aber zu manchen Uhrzeiten so voll, dass das dann schlichtweg nicht geht (wie in der Sardinenbüchse..). Manchmal hab ich dann auch das Gefühl, die Leute fühlen sich durch meine Größe - gerade als Frau - irgendwie eingeschüchtert und kommen mir deshalb so doof:/
    Naja, ich hoffe ich kann mich das nächste Mal bei sowas besser zu wehr setzen.

    Size does matter.

  • ...wenn ich grad nen maulfaulen Tag habe, hilft auch innerliches bis drei Zählen, sich langsam zum Meckerer hinzudrehen, ihn ausgiebig von oben nach unten mustern und ein lang gezogenes "...wie bitte?" von sich zu geben.


    Meist zucken die Leute dann einmal tüchtig zusammen und man hat seine Ruhe ;)

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • Ich bin vor einiger Zeit im Ruhrgebiet viel mit den überfüllten Nahverkehrszügen (Doppelstockwägen) gefahren. Wenn ich dort in einem 4er Bereich gesessen bin und jemand fragte, ob mir gegenüber noch frei ist habe ich immer nur gesagt 'wenn sie keine Beine haben ja'.


    Manche haben sich trotzdem mir gegenüber hingesetzt und einige sind davon auch nach wenigen Minuten wieder aufgestanden. ;)


    Zwerge bleiben Zwerge, auch wenn sie auf den Alpen sitzen.
    (August von Kotzebue, dt. Schriftsteller, 1761-1819)

    Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.

  • Am Ende einer längeren Phase, in der ich über Jahre recht regelmäßig in allen möglichen Zügen der DB gefahren bin, hat nur eine Frau (Dame sag ich absichtlich nicht) mir gegenüber nicht einsehen können, warum meine Füße und Knie leicht jenseits der Mitte sind und bestand, trotz der "Kleine" von nur so 1,60 m, fast darauf dann ihre Beine mindestens ebenso (wenn nicht noch mehr) ausstrecken zu dürfen und forderte mich penetrant auf meinen Rucksack, über den meine Beine lässig reichten, zu entfernen, damit sie ihre Füße bis zu meinem Sitz ausstrecken könnte.
    Ähnliche Hinweise wie "ich könne auch nichts für meine Beine" haben an ihrer Meinung zwar nichts geändert, aber ihre Forderungen an meiner Handlungsweise auch nicht! Der Effekt war nur, dass man sich 2 h in Lauerstellung gegenüber saß und die anderen Mitfahrer mehr als pikiert waren.
    Ansonsten habe ich eigentlich eher gute Erfahrungen mit gegenübersitzenden Mitfahrern (die Nachbarn sind da für mich nicht so wichtig) weshalb ich immer noch die 4er-Sitze gegenüber den Sitzreihen bevorzuge. Mit einem Gegenüber kann man sich in den allermeisten Fällen arrangieren, ein Sitz lässt sich nicht um 5 cm weiter weg bitten und wenn ihn der Mitfahrer vor einem mit Schwung auf die Knie fallen lässt, verschwinden die Schmerzen durch keine noch so ernst gemeinte Entschuldigung (falls sie überhaupt kommt).

    sPIKEmAN (c8=

  • Abgesehen von den schon viel besprochenen standard Problemchen in der S-Bahn, hatte ich erst einmal eine richtige "Konfrontation" deswegen.


    Ich saß in einem überfüllten Linienbus in so einer zweier Sitzreihe, in der ich meine Knie diagonal zum nachbarsitz verrenken musste damit ich einigermaßen sitzen konnte.
    Nach ein paar Stationen kam eine Frau die sich neben mich setzen wollte. Als ich versucht hab ihr beizubringen das ich meine Beine nicht normal hinstellen kann, weil einfach zu wenig Platz da ist, hat sich mich nur angeschnauzt und über die unhöflichkeit der heutigen Jugend geredet.
    Selbst ein zweiter Versuch es ihr beizubringen hat nichts gebracht und sie war nur weiterhin empört von meinem "unmöglichen" Verhalten.
    Ziemlich schnell hatte ich die Aufmerksamkeit des gesamten Busses und wurde von den meisten angeschaut als ob ich die assoziale Jugend verkörpere.

    Der Sinn des Lebens ist dem Leben einen Sinn zu geben

  • Das ist meiner Meinung nach eine Frechheit. Es ist ja nicht etwas, das man sich aussucht.
    Einem Dicken sagt man auch nicht, "steh auf, wenn Du nicht reinpasst" .


    Soviel Verständnis für Mitmenschen sollte schon sein.

  • Zitat

    Original von longisland
    Einem Dicken sagt man auch nicht, "steh auf, wenn Du nicht reinpasst"


    Aber da ist eben die Tatsache, dass Dicksein eher als Problem oder Hindernis anerkannt ist, Großsein aber nicht.


    Ich habe gerade das Erlebnis, dass ich bei meiner täglichen Busfahrt eine Mitfahrerin habe, die sich sofort demonstrativ wegsetzt, wenn ich mich in ihrer Nähe befinde. Und dann meistens noch mit Kopfschütteln und Gemurmel. Ich habe mich schon gefragt, ob ich permanenten Schweißgeruch oder für mich unsichtbaren Hautausschlag hätte. Aber nachdem ich mal so etwas wie "neben so einem, hat man ja überhaupt keinen Platz" aufgeschnappt hatte, bin ich beruhigt. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Celophysis ()