Fahrradfahrer & StVO

  • Guten Tach,


    ich bin Fahrradfahrer und Autofahrer. Und schon immer rege ich mich tiiiieerisch auf, wenn Fahrradfahrer sich nicht an die StVO halten. Bei Autofahrern auch, aber ich beiß jedesmal in mein Lenkrad!!! ;wall;teigrolle


    Gut, vieles ist für Fahrradfahrer nicht immer ganz klar, weil sie weniger Beschilderung bekommen. Oft denken sie aber noch weniger.


    Heute habe ich fast eine Fahrradfahrerin auf die Hörner genommen, weil sie ohne Handzeichen Überholt hatte. Aus meiner Warte aus war der Überholvorgang aber nicht zu erkennen.
    Ich musste voll in die Eisen steigen, weil sonst hätte es gekracht hätte. Ich glaube das nennt man auch noch Nötigung?!
    Ich habe mir erlaubt auf die Hupe zu drücken, weil ich in der Situation eine Gefährdung anderer sah und dies in dem Moment für notwendig ansah.
    Diese Verkehrsteilnehmerin zeigte mir dann auch noch den Vogel. Naja, sie hämmerte sich wild mit der Hand auf Stirn. ;wall


    Ich hab dann mal kurz das weltweite Netz durchforstet und sehr interessante Beiträge zu diesem Thema gefunden. Einer davon ist dieser Film hier.


    PS: Wusstet Ihr, dass die StVO "Inline-Skates nicht als Verkehrsmittel, sondern als Sport- bzw. Spielgerät ansieht". Somit sind diese Fußgänger mit Spielzeug an den Füssen.

    goliath2m ;m4-


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    56 cm / 4450 g
    54 cm / 4430 g
    54 cm / 3820 g

    3 Mal editiert, zuletzt von goliath2m ()

  • Neulich wäre ich fast von unserem Bürgermeister überfahren worden.


    Da waren wir beide mit dem Rad unterwegs.


    Aber beide Gruppierungen nehmen sich nichts.


    Ich denke wenn du die Fahrradfahrerin gefragt hättest, hätte sie gesagt das doch ein Blinder mit dem Krückstock hätte erkennen können das sie überholt.


    Also als Radfahrer bremse ich bei jeder Rechts-Vor-Links Kreuzung, auch wenn ich Vorfahrt habe. Gerade bei breiten Straßen, wird das sehr gerne von Autofahrern misachtet.


    In München in der Innenstadt fahren dagegen die Radfahrer Todeskurse durch die Fusgängerzone. Anscheinend verliert man, wennn man in der Fussgängerzone unter 30km/h schnell fährt.


    Aber Radfahren macht nicht so aggressiv wie Autofahren.
    Und, man hat die Chance bei misachteter Vorfahrt, den Autofahrer bis zur nächsten Ampel einzuholen und ihm gehörig die Meinung zu sagen.

  • ...ein spannendes und schwieriges Thema zugleich!
    Soviel vorweg: Auch ich fahre in beiden Gruppierungen. Die StVO ist nicht immer ausgesprochen sinnvoll anzuwenden (besonders als Radfahrer).


    Nochwas vorweg: Würden alle Radfahrer plötzlich ihr Rad wegstellen und statt dessen im Auto am Verkehr teilnehmen, wäre definitiv niemandem geholfen!


    Besonders hier in Düsseldorf fällt mir auf, dass Radfahrer fast ausschliesslich auf dem Bürgersteig fahren. Der Konflikt liegt hier also eher zwischen Radlern und Fussgängern. Das ist schon äußerst schwierig, wenn Fussgänger permanent "angeklingelt" werden. Zumal die Bürgersteige manchmal äußerst schmal sind.


    Die meisten Fahrradwege in größeren Städten werden stiefmütterlich gepflegt. Man fährt also häufig über Glasscherben oder ähnliche Dinge, die Schaden anrichten können.
    Gerade für Rennrad-Fahrer ist es auf Bundesstrassen nicht immer einfach. Hier muss und sollte man schon etwas routinierter sein, um Autofahrer nicht unnötig zu blockieren.
    Auch wenn es nach Floskel klingt:
    Ich versuche immer Problemen und Ärger aus dem Weg zu gehen...egal ob im Auto oder auf dem Rad. Im Grunde hat das Erik schon ganz treffend formuliert. Auch dann bremsen, wenn man eigentlich Vorfahrt hat! Besonders heikel ist es auch beim Fahren auf dem Radweg vor einer Kreuzung, wenn man kurz vor der Kreuzung von einem Rechtsabbieger überholt wird, der mich als Radfahrer einfach nicht wahrnehmen konnte.


    Viele Autofahrer regen sich über Rennradfahrer auf Bundesstrassen auf. Aber wo sollen die nun fahren?


    Es ist einfach schade, dass es solche "Kriege" auf den Strassen gibt...

  • Hallo goliath2m! ;m4-


    Danke für Deinen Beitrag aus dem Straßenverkehr. Dieses Thema ist sehr wertvoll, da es alle Beteiligten zum nachdenken anregt. Regelverletzungen nicht einzusehen oder wahrzunehmen kann immer eine Gefahr für die Würde, die Gesundheit und das Leben, aller Beteiligten werden. Um diese "DREI Lebensgüter" zu schützen (da wir nur ein Leben, eine Gesundheit und eine Würde haben) wurden von den Menschen für die Menschen Regeln beziehungsweise Gesetze entwickelt und für alle zugänglich gemacht. In welchem Maße diese Regeln oder Gesetze den Menschen bekannt sind - kann (soweit ich weiß) niemand durch Gedankenlesen erfahren. Dadurch erscheint mir ein sachliches Gespräch, nach Gefahrensituationen, mit dem/der Täter/in, eher förderlich, als weiterfahren oder Körpersprachliche Beleidigungen hinzunehmen.
    In Deinem Fall, mit "Deiner" Radfahrerin, besteht, nach Deiner Schilderung, akuter Handlungbedarf, da sie sich über ihr Fehlverhalten nicht bewusst war, eindeutig zu erkennen durch ihr Verhalten. Auch in diesem Fall würde ich (eigene) zeitlich anstehende Termine verschieben, da weitere Gefahr durch diese Person besteht, und ein Gespräch mit ihr suchen. Dieses Verhalten ist auch als Zivilcourage bekannt.


    mit freundlichem Gruß
    Flauschini

  • Zitat

    Original von Flauschini
    ... kann (soweit ich weiß) niemand durch Gedankenlesen erfahren...
    Flauschini


    ... darum gibt es auch weitere Ebenen der Kommunikation: Sprechen, Schreiben oder Handzeichen!


    max.cady
    Ich denke das Aggressionspotenial kann auf einem Drahtesel nicht ausgelebt werden, weil ein Fahrradlenker härter ist als ein gepolsteter Autolenker ;)


    Zu den Landstrassenfahrern:
    Ist ja verständlich. Aber ich find es halt saugefährlich, wenn ich mit 80 über eine Landstrasse fahre, um die Kurve komme und vor mir fährt ein "relativ" langsamer Pulk von Radlern. Und dann meist auf einem Haufen. Ich find das rücksichtslos!
    Ich fahr doch auch nicht mit meinem Auto auf dem Radweg direkt neben an und unterhalte mich mit meinem Kollegen im Nachbarauto.
    Und oft sieht man super Radwege neben an. Frisch geteert und sauber. Und die fahren doch da. Manchmal sogar trotz Verbotschild.


    Nennt mich i-tüpfelig, aber ich schiebe mein Fahrrad über den Zebrastreifen...

    goliath2m ;m4-


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    56 cm / 4450 g
    54 cm / 4430 g
    54 cm / 3820 g

  • Zitat

    Original von goliath2m
    Zu den Landstrassenfahrern:
    Ist ja verständlich. Aber ich find es halt saugefährlich, wenn ich mit 80 über eine Landstrasse fahre, um die Kurve komme und vor mir fährt ein "relativ" langsamer Pulk von Radlern. Und dann meist auf einem Haufen. Ich find das rücksichtslos!
    Ich fahr doch auch nicht mit meinem Auto auf dem Radweg direkt neben an und unterhalte mich mit meinem Kollegen im Nachbarauto.
    Und oft sieht man super Radwege neben an. Frisch geteert und sauber. Und die fahren doch da. Manchmal sogar trotz Verbotschild.


    Nennt mich i-tüpfelig, aber ich schiebe mein Fahrrad über den Zebrastreifen...


    Tja...dieser Konflikt beschäftigt mich seit längerem.
    Ich komme nicht drumherum Dir recht zu geben. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz klar darüber, wie dieser Fall - ein "Peloton" aus Radsportlern fährt auf der B-Strasse - in der StVO ausgelegt wird. Sicher ist genau dieses verboten.
    Jetzt versetz' Dich aber mal in die Lage eines Radsport-Trainers, der eine Gruppe von 12- bis 14-Jährigen betreuen soll. Vielleicht entsteht mal ein Riesen-Talent aus einem von denen... Nun sollen die entweder auf einem Ergometer, auf 400m-Radbahnen oder sonntags auf'm Parkplatz vom Supermarkt trainieren.
    Eine Gruppe von ca. 15 bis 20 Radsportlern kann unmöglich auf dafür vorgesehenen Radwegen ihr Trainingspensum von ca. 30.000km pro Jahr absolvieren. Solange es sich noch um Amateure handelt, kann sich der Club sicherlich auch kein Begleitfahrzeug mit Warnleuchten für jede Ausfahrt leisten.
    Ganz zu schweigen von Individual-Radsportlern wie Triathleten, die fast immer allein unterwegs sind.
    Im Moment beginnt gerade wieder die Radsaison auf deutschen Strassen. Die Profis haben sicherlich bereits Anfang Februar auf Mallorca und Co ihre Trainingslager durchgeführt. Auch dort fahren sie im Pulk auf der Strasse - sogar ohne Randstreifen und Leitplanke. Und das funktioniert!! Niemand würde dort auf die Idee kommen, diese als Verkehrshindernis einzustufen.


    Aber: Es ist - wie Du schon sagtest - definitiv gefährlich! Radfahren ist eben nicht gleich Radfahren. Ich bin nun auch keine 20 mehr und fahre nur noch gelegentlich mit dem Rennrad (momentan zumindest). Es ist halt ein Problem...!!