Als Jugendliche litt ich ziemlich darunter, in der norddeutschen Kleinstadt, in der ich aufwuchs, ständig angestarrt und mit Bemerkungen bedacht zu werden. Also ich später in eine etwas größere Stadt in Süddeutschland zog, gab es dieses lästige Benehmen so deutlich nicht mehr - vielleicht lag es an der Stadtgröße?
Trotzdem machte ich mir weiterhin viele Gedanke über die Wirkung meiner Größe, was, glaube ich, gar nicht immer gerechtfertigt war.
Alles änderte sich für mich schlagartig an dem Tag, an dem ich mit 25 Jahren zum ersten Mal einen Stammtisch des Klubs Langer Menschen besuchte. Alle waren riesengroß - und sie waren trotzdem bloß Menschen.
Seitdem ist mir meine Größe wirklich piepegal, und ich bin geradezu irritiert, wenn sie noch jemandem bemerkenswert erscheint.
Natürlich stellt mich meine Kleiderwahl vor bestimmte Herausforderungen, auch finanzielle, aber im Großen und Ganzen finde ich diese Herausforderung eher spannend als ärgerlich.