Hallo,
ich bin 18, w, 1.84m. Jetzt werden hier vielleicht einige von vorn herein sagen: 1.84m - was ist das schon? Gut, mag sein, dass manche das so sehen. Aber ich komme damit einfach nicht zurecht!
Schon als Kind war ich immer nen Kopf größer als meine Freunde, bin ich heute auch oft noch. Meine engsten Freunde sind alle kleiner. Ich bin quasi so aufgewachsen und früher hatte ich damit auch keine Probleme, das kam so mit der Pubertät. Da wurde man dann schon mal gehänselt oder so und dann kam noch die Tatsache dazu, dass ich bis 17 mit dem (mittlerweile Ex) Freund meiner Mutter zusammenleben musste, mit dem ich gar nicht klarkam und der mich regelmäßig runtergemacht hat, u.A. auch sehr sehr oft auf meine Größe angespielt hat und das hat mich zunehmends übersensibilisiert will ich mal sagen. Heute werde ich höchstens noch gefragt: wie groß bist du eigentlich? Also keine Hänseleien mehr oder so. Aber die "Wunden" bleiben. Selbst wenn jemand einfach nur fragt wie groß ich bin fühle ich mich sofort angegriffen. Es tut einfach weh.
Ich habe schon oft geweint wegen meiner Größe und wenn ich mal wieder in ein Loch falle tue ich es auch heute immer mal wieder. "Warum muss das so sein? Warum ich?"
Ich habe schon so viel probiert um es zu akzeptieren. Niemand sagt zu mir das das irgendwie schlimm ist so groß zu sein, gaaar nichts dergleichen! Wenn ich dann mal eine Äußerung mache das ich ja so groß sei kommt meist nur zurück das sei doch nicht schlimm so sei ich halt oder ich sei ja gar nicht so groß usw. - also ich werde durchaus akzeptiert so wie ich bin. Nur ICH kann mich eben nicht akzeptieren. Ich kann mir nicht einfach einhämmern "So bist du. DAS bist du." das geht nicht. Ich wünschte es wäre so einfach.
Es gibt auch sonst kein Problem, dass ich mich nicht so akzeptieren könnte... Im Gegenteil. Ich finde mich eigentlich sogar relativ gutaussehend, hier und da nen kleines Problemzönchen aber sonst... und bekomme das auch relativ oft gesagt. Es ist eben nur diese Größe...
Ich wurde zunehmend schüchterner, zurückhaltender, mittlerweile habe ich das Gefühl ich schaffe nichts mehr alleine. Die kleinsten Tätigkeiten im Alltag (z.B. beim Arzt anrufen, einen Termin machen) sind für mich die ärgsten Hindernisse. Ich kann auf niemanden mehr zugehen. Das bin eigentlich nicht ich, als Kind bin ich das genaue Gegenteil gewesen: aufgeschlossen, neugierig, interessiert, bin auf Fremde Menschen zugegangen habe das Gespräch gesucht usw usw. - ich verstehe mitunter auch nicht wie man sich so arg verändern kann. Ich will das alles nicht aber ich weiß nicht mehr weiter, ich weiß nicht, was ich noch tun soll.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Was habt ihr getan? Wie habt ihr euch bzw. vielmehr eure Größe akzeptiert? Habt ihr Tipps für mich?
Liebe Grüße
Sakie