Große dicke runde Menschen?

  • Hallo an Euch,


    ich bin ja nun ganz neu hier und habe mir eben mich eben mal durch die Postings gelesen. Da ist mir besonders dieser hier aufgefallen:


    mit Länge geschlagen, von Adipositas erdrückt?


    Habe mir die ein- oder andere Äußerung bzgl. dicker Menschen dort durchgelesen und bin ein wenig geschockt.


    Sind hier alle schlank? Keiner der mehr auf den Rippen hat? Ich selbst war bis ich 25 war, sehr dünn, dann hat meine Bauchspeicheldrüse das spinnen begonnen und ich habe in 9 Monaten 45 Kilo zugenommen. Nach etlichen Abnehmveruchen und verschiedenen Hormon- und Medikamententherapien lebe ich mittlerweile mit meinem Gewicht. So gut es eben geht. Wobei ich, zum Glück, aufgrund meiner Größe nicht superdick oder fett bin...ich halt eine "Erscheinung" sagen wir mal so.
    Durch meine Krankheit habe ich mich sehr viel mit dem Thema "Die Dicken" auseinander setzen müssen und bin schlussendlich dann in einem Forum für dicke Menschen gelandet. Und habe dort sehr sehr viel gelernt. Auch darüber wie "maßlos" viele dieser Menschen wirklich sind.


    Wie steht ihr dazu? Oder wie ist die allgemeine Meinung zu "Dicken" in diesem Forum?


    Ich bin eine große Frau, und ja, ich bin auch eine mollige Frau.


    Und...das hier habe ich in diesem dicken Forum mal gepostet. Und zwar einer Frau die wegen dickenfeindlicher Bemerkungen fix und alle war:


    Meine Meinung:


    Du fragst ob es jemals vorbei geht? Ich glaube nicht. Wir schwimmen alle gegen den Strom und wenn wir dem entgehen wollten, dann müssten wir entweder alle mit der totalitären "LMAA" Einstellung geboren sein, oder zumindest doch recht soziopathisch. Es wird nicht vorbei gehen, solange wir sozial sind und uns einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. Sei es nun Familie, Freunde, Kollegen, ein Ort, eine Stadt....ein Land...ein Planet. Egal. Wir wollen nicht alleine sein, auch wenn wir es unter vielen physisch oft sind, sind wir doch phsysisch alle ein Stück weit voneinander abhängig. Und wir wollen gleich sein, angepasst. Unbewusst wollen wir das alle. Weil es auch Schutz gibt, in der Masse unterzutauchen und es ist verständlich das Jeder Schutz sucht....so oder so. Gleichheit ist Schutz, ist Normal, ist Annahme, Akzeptanz. Alles Fremde, alles was uns unterscheidet ängstigt uns, weil es Fremd ist. Und das geht schon immer so, durch alle Zeitalter, alle Kulturen, alle sozialen Schichten. Gleich, ist gut...nicht gleich? Nicht gut. Und anstatt, das wir alles das üben was sich Offenheit, Nächstenliebe und Toleranz nennt, tun sich selbst die "Randgruppen" noch zusammen, gegen die "Anderen". Es ist egal, wo Du hinschaust: Länder gegen Länder, Städte gegen Städte, Orte gegen Orte.....dünne Menschen gegen dicke Menschen, schöne Menschen gegen hässliche Menschen....und ja, leider auch Menschen gegen Menschen anderer Kulturen. Wir haben Angst, ausnahmslos Alle. Wir alle haben unsren Verstand, unser Bewusstsein, aber wir alle haben auch noch unseren Neanderthaler auf dem Rücken....und der will: Gruppe, Gleichheit, Schutz. Schluss aus. Kämpfe mal dagegen an? Ein Ding was so schwierig und so komplex ist. Also, was kannst Du tun? Akzeptiere es. Versuche bewusst daran zu arbeiten, jeden Tag aufs neue an Dir zu arbeiten. Nicht nur für Dich...auch für Andere. Es ist schwer und es ist hart, aber sich von 1000kcal zu ernähren...scheint mir härter, oder? Jeder Tag ist ein neuer Tag und jeden Abend den Du schlafen gehst....beginnt mit einem neuen Tag. Und wieder aufs neue mit einem Kampf. Gegen Intoleranz und Angst. Auch in Dir. Akzeptiere und Toleriere....das ist, glaub ich, das Schwerste was es gibt. Verlier die Angst vorm "Anderssein"....das würde so unglaublich frei machen, oder? Und Du kämpfst das nicht alleine.....nicht weil hier noch mehr dicke Menschen die das Gleiche durchmachen, sonder weil es etlichen "Anderen" so geht. Den Behinderten, den Entstellten, den Hässlichen, den zu Dünnen, den zu Dicken, denen mit Akne, denen den ein Gliedmaß fehlt, denen die Krank sind.....es könnte eine riesige Liste werden. Es wird gute Tage geben (danke dafür), es wird schlechte Tage geben (gehört dazu, gib ihnen die Beachtung die sie verdienen) aber alles in allem, bleib Dir und deinem Weg treu. Was deinen Körper angeht....verwöhn ihn, mach Sport wenn die Bewegung hinderlich ist...verlierst Du Gewicht dabei, fein...wenn nicht, dann halt nicht. Lass deinen Kopf ruhig mal etwas hängen und schau dir diese Hundstage an (mach ich auch) und dann nimmst du den Kopf wieder hoch und marschierst weiter. Mit einer CrashDiät? Nein. Mit etwas was deinem Körper gut tut? Ja bitte. Und sei lieb zu Dir....das ist das Wichtigste.


    Okay...lag mir auf der gro0en und runden Seele.


    die Zwergmama

    Ich halte nix von Schubladendenken
    Ich pass eh in keine rein

  • Guten Morgen Zwergmama,


    da ich den von Dir angesprochenen Thread damals gestartet hatte, möchte ich an dieser Stelle mal antworten.


    Erstens... - nee, hier sind bestimmt nicht alle schlank. Aber wer gibt schon gerne zu, dick zu sein bzw. mag sich mit dem teils mehr als unbequemen/ unwissenden und leider auch manchmal einfach dummen Feedback auseinandersetzen - vor allem in den anonymen Weiten des www.? ;)


    Die Problematik des "Dickseins" ist mir persönlich nicht unbekannt. Mit einem Höchstgewicht von ca. 115 kg auf 184 cm war ich seinerzeit zwar nicht die, auf die alle mit dem Finger zeigen, aber eben auch keine "schlanke Elfe".
    Mir sind Blicke à la "guck-mal-jetzt-zieht-sich-die-Dicke-auch-noch-Pommes-rein" nicht unbekannt - vor allem, wenn ich irgendwo saß, denn im Stehen hat sich das Gewicht an mir immer noch irgendwie optisch "verteilt" ;)


    Mittlerweile bin ich durch Sport und Ernährungsumstellung im "zweistelligen Bereich" - allerdings immer noch nicht die oben erwähnte "Elfe" ;) , kaufe meine Oberteile auch immer noch zumeist in Übergrößengeschäften, da ich einfach ein breites Kreuz habe und unterhalb von Gr. 46/ 48 einfach nix paßt.


    Ansonsten bin ich mit Mitte 40 endlich soweit, daß ich meinen Stellenwert nicht mehr an irgendwelchen Zahlen auf der Waage festmache, keine Lust mehr auf irgendwelche sinnfreien Diäten habe und über "das-ist-mir-alles-viiiieeeel-zu-groß-Schahaaaatz-bring-mir-doch-bitte-Größe-32"-Gekreische in irgendwelchen Umkleidekabinen neben mir maliziös lächeln kann.


    Abgesehen davon haben Menschen, die Untergrößen benötigen es beim Klamottenkauf genauso schwer - und manchmal auch dabei, vom Rest der Welt ernstgenommen zu werden. - Wir hingegen haben schon mal allein unsere "respekteinflößende Erscheinung" ;)


    So trägt also jeder irgendwie sein Päckchen.


    Ansonsten: Leben und Leben lassen... (...und schön, daß sich schuh- und klamottentechnisch in den letzten Jahren so viel getan hat und auch wir großen und starken Frauen und schick und weiblich kleiden können :) ).

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

  • Zitat

    Original von zwergmama
    Wie steht ihr dazu? Oder wie ist die allgemeine Meinung zu "Dicken" in diesem Forum?


    Zunächst erstmal: Herzlich willkommen hier in diesem Forum! :)


    Tja, das von Dir angeschnittene Thema ist nicht wirklich neu (auch hier nicht) und ist darüber hinaus natürlich auch gewissermaßen brisant.
    Letztlich geht es doch aber lediglich um eine von vielen Variationen, wie Individuen der Species Mensch von einer angenommenen Norm abweichen. Neben extrem unterschiedlichen Körperproportionen (welche für Dich möglicherweise ein dominierendes Thema sind) gibt es da noch genügend andere Meßgrößen, wie z.B. nicht mehr vorhandenes Haupthaar oder die Problematik rund um Sehhilfen...


    Einfacher wird's womöglich, wenn man einfach mal eine völlig andere Species auf unseren Planeten zum Vergleich heranzieht. Betrachtet man beispielsweise eine Herde Zebras, wird es wohl schwerfallen, signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Individuen auszumachen. Die Konsequenzen für ein Zebra mit doppeltem Körpergewicht wären vermutlich nicht, dass die restlichen Zebras blöde Sprüche von sich geben. Es würde sich wohl eher ein lokaler Predator (Löwe etc.) um das Problem kümmern...
    OK. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich... :rolleyes:
    Aber ein solches Beispiel kann verdeutlichen, dass Normen irgendwo auch ihre Daseins-Berechtigung haben können. Und manche Regeln gelten einfach, obwohl niemand sie ausgesprochen hat.


    Ich zum Beispiel bin Brillenträger. Ohne Brille wäre ich als Zebra sicherlich noch zeitiger Opfer des lokalen Predators, als ein Zebra mit doppeltem Körpergewicht...wer weiß??!


    Wie man's auch dreht. Innerhalb der Species Mensch werden halt von der Norm abweichende Individuen typischerweise nicht in der Form aussortiert, wie das in der freien Natur der Fall wäre. Dennoch ist es mitunter empfehlenswert, sich so gut es geht an Normen zu orientieren. Letztlich garantiert dies mehr oder weniger ein Höchstmaß an Lebensquailtät.
    Aus meiner Sicht ist es ein falscher Ansatz, denjenigen zu verteufeln, der es gewagt hat, eine Norm zu formulieren. Letztlich existiert jede Norm auch ohne dass sie ausgesprochen wird...

  • Hallo Ihr Lieben :)


    Bin selbst auch keine Elfe und ein Chef sagte mir mal, wenn ich in der Türe stehe wirds dunkel. ;)


    Also: Ich passe vielleicht in einen Türrahmen-Norm aber sich nicht in die üblichen unausgesprochenen Normen. Wobei der Größte Teil der Teilnehmer hier sowieso in irgendeiner Art aus der Norm fällt. :D


    Veranlagung, Medizin..... What ever!


    Es ist wie bei allem im Leben:
    Ein ordentliches Mittelmaß ist sinnvoll.


    Und wen nicht optisch aus dem Rahmen fällt, hat vielleicht ein anderes Problem.
    Bin ja sowieso mehrfach gefährdet. Trage auch eine Brille ;)


    Letztlich entscheidet der Charakter über einen Menschen.

    Die Tine =D