Da hat man sich so große Mühe gegeben mich zum Intellektuellen zu erziehen - aber statt zu Goethe und Schiller zieht es mich zur Trivialliteratur, zum Kriminalroman.
Immerhin haben die Erziehungsversuche eine gewisse Wirkung, bei der Suche nach "Stoff" ignoriere ich alles was angelsächsisch anmutet und bleibe immer wieder bei den Italienern hängen. Meine Neigung zum Absurden wird durch dieselben bestens bedient.
Zu meiner Schande gestehe ich auch den Konsum von Antonio Camilleri Krimis ein. Aber wenn wir gerade bei Krimis sind - mir erscheint Valerio Varesi nachhaltiger. Womöglich führt der einleitend erwähnte Gehirnschaden, nebst langen Perioden kindlicher Prägung in Norddeutschland, zur Bewunderung von dessen leicht düsteren und nebeligen Schaffen (immer ganz wortwörtlich im Wettersinn).
Meine Empfehlung für neblige, düstere Zeiten:
Valerio Varesi:
- Der Nebelfluß
- Im Schatten des Montelupo
- Die Pension in der Via Saffi (Weihnachtlicher Touch)
- Mit leeren Händen (noch nicht gelesen)
Hinweis: die Romane sind leicht intellektuell und teilweise stark politisch Angehaucht. Aber bei Camilleri stört uns das auch nicht - oder?
Habt Ihr auch so Probleme oder schmöckert Ihr jeden Tage in den deutschen Klassikern?
Aber peinlich ist es doch oder?