Als ich mit 14 meiner Mutter (1,76) über den Kopf gewachsen war, hat sie mich gezwungen, neben ihr im Rinnstein zu gehen. Das gehört zu den Demütigungen, die man nicht vergessen kann.
Als ich mit Anfang zwanzig in Hamburg studierte, wurde ich monatelang von einem kleinen Mann verfolgt. Immer wieder schaffte er es, mich am Hauptbahnhof abzupassen. Einmal hatte er sogar eine Kamera dabei und hat mich fotografiert. HEUTE würde ich ihm die Kamera aus der Hand reißen, sie auf den Boden werfen und darauf herumtrampeln. Es stinkt mir immer noch, dass ich zu verschüchtert war, um mich zu wehren.
Ebenfalls am Hamburger Hauptbahnhof passiert: Ein kleines Mädchen (etwa 4) kommt mir an der Hand ihrer Oma entgegen und staunt mich ungeniert von oben bis unten an. "Schau mal, Oma, die ist aber groß".
Oma zerrt das Kind weg und sagt laut: "Das macht man nicht. Da schaut man ganz kurz hin und dann schaut man ganz schnell weg."
Ist mit Sicherheit nicht das schlimmste, was ich je gehört habe, aber ich fühlte mich so zum Monster gemacht, dass ich es nie vergessen konnte.
"Junger Mann, reichen Sie mir doch bitte mal eine Dose von da oben" ist ein Spruch, der mir früher den ganzen Tag versaut hat. Heute sehe ich das gelassener und denk mir: Solange sie noch j u n g e r Mann zu mir sagen...