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Original von Kaethe77
Hallo,
da in diesem Jahr sehr viel im Bereich der Kirche passiert (ist), frage ich mal: Wie religiös seid Ihr?
Die Medien waren ja voll mit dem Tod von Johannes Paul II., genauso mit der Wahl des neuen Papstes ("Wir sind Papst") und als Rheinländerin kommt man auf keinen Fall drumherum, vom bevorstehenden Weltjugendtag in Köln Kenntnis zu nehmen.
Wie sieht es denn bei Euch aus? Gibt es unter Euch regelmäßige Kirchgänger, Aktive z. B. in der Gemeindearbeit? Haltet Ihr gar nichts von der "Instiution Kirche"? Seid Ihr "stille" Gläubige, die sich zwar im weitesten Sinne an die christlichen Wert- und Lebensvorstellungen halten bzw. an Gott glauben, aber nicht in die Kirche gehen? Oder seid Ihr vielleicht aus verschiedenen (finanziellen) Gründen aus der Kirche ausgetreten?
Bin mal gespannt auf Eure Antworten!
LG Kaethe
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Ich hab das Thema wieder raufgeholt, weil ja grade wieder viel in der Kirche passiert, wie da langsam ans Tageslicht kommt, wie oft Kids missbraucht werden. Meine Lady ist noch katholisch und so aufgewachsen, aber sie wird demnächst austreten.
Von der Kirche als Institution halt ich gar nix, generell nicht von großorganisierten Religionen. Aber ich hab nix gegen Menschen, egal welchen Glaubens, wenn die anderen nicht schaden und nicht versuchen, denen ihren Willen aufzuzwängen.
Was allgemein als christliche Werte oder christliche Nächstenliebe bezeichnet wird, ist nix anderes als Respekt vor anderen, Achtung vorm Leben und Hilfsbereitschaft.
Ich selber hab keine religiöse Erziehung gekriegt, schon mal gar keine christliche. Meine Familie ist jüdisch, aber meine Eltern waren und sind total liberal, wir sind nie zu irgendwas gezwungen worden.
Bis heute sind wir drei Kids alle konfessionslos, und meine Tochter bzw. meine anderen Kids, die wir hoffentlich noch kriegen, erziehen wir wie ich erzogen wurde. Sie wird informiert, aber ihr wird nix aufgedrängt, wenn sie ne Religion will, kan sie sich die selber aussuchen.
Ich glaub aber dass ich mehr für meine Mitmenschen mach als viele andere, die auf dem Papier Christ sind. Ich mach Ausflüge mit Altenheimbewohnern, meine Nachbarn können mich immer ansprechen, wenn was ist und meine Kumpels und meine Familie, also alle mit denen ich näher zu tun hab, würd ich nie wegschicken, wenn die n Problem haben.
Grade mit der katholischen Kirche hab ich n Problem, weil ich die total unnatürlich und lebensfeindlich find. Frauen sind Menschen zweiter Klasse, der Glaube an Gott wird als einzig richtige Lebensform dargestellt, Sex ist bloß akzeptabel, wenn der ehelich vollzogen wird, ohne Verhütung und bloß zu dem Zweck, dass da Kids bei gezeugt werden. Homosexualität wird verteufelt, genausop wie Abtreibung und Verhütung, das Zölibat wird offiziell immer noch als unumstößlich gehandelt, während die Wirklichkeit ganz anders aussieht.
Bin nie dahintergestiegen warum Menschen an was glauben, was so widersprüchlich ist und so menschenfeindlich. Gott liebt jeden, aber gleichzeitig wird behauptet, dass der dich nicht liebt, wenn du schwul bist.
An sowas wie die Inquisition will ich nicht mal denken, an Hexenverbrennungen und und und.
An den obersten Hirten interessiert mich nix. Die machen ihren Job nicht für Menschen, sondern für Macht und Ansehen. Denen sind die Menschen latte, sonst würden die nicht so nen Kack verbreiten wie Kondome sind Sünde und sowas.
Bin aber nicht völlig ohne Glauben. Ich glaub es gibt Mächte, die stärker sind als Menschen, aber das seh ich als Teil der Natur an. Davon mal ab glaub ich auch an n Leben nach und vor dem Tod, aber das hat nix mit irgendnem Gott zu tun, sondern damit, dass ich glaub, dass Energie nicht einfach verschwindet, sondern in veränderter Form weiterexistiert.