Hallo Tobias,
mein Name ist Francy und bei mir kam der Verdacht des Marfans im November 2010 ebenfalls durch meine schlechten Augen. Ich habe ziemlich schnell (Dezember) einen Termin bei der Marfan Sprechstunde in Hamburg erhalten und wurde dementsprechend von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Beim Herzecho wurde dann die zu große Aorta (Durchschnitt 6,5cm) entdeckt. Allerhöchste Eisenbahn da Sie schon ziemlich rissig und kurz vor dem völligen cut war. Im Januar war es dann endlich soweit und ich lag auf dem OP-Tisch. Ich habe die Operation davor mit ziemlich Humor genommen und auch meine Mitmenschen haben sich bemüt vor mir eher den Humor spielen zu lassen, anstatt sich die Sorgen ansehen zu lassen. Es hat mir geholfen. Aber da geht wohl jeder anders mit um.
Die Zeit nach der Op war gemischt. Einerseits ging alles Rasch wieder seinen normalen Weg. Die Genesung vom Eingriff ging rasch. Nach 5 Tagen Krankenhaus durfte ich für eine Woche nach Hause bevor ich 3 Wochen zur Reha ging. Die Reha ansich hat mir echt gut getan und mir gezeigt wie ich verschiedene Atemtechniken und Beruhigungsmethoden anweden kann. Ebenso das Pulsmessen und verschiedene Trainingsmethoden wurden mir mit auf den Weg gegeben.
Andererseits hatte und habe ich nach der OP oft mit Schlafstörungen/Alpträumen und Angstzuständen zu kämpfen. Ich denke jedoch, da tickt jeder Mensch verschieden. Ich besuche regelmäßig die Marfansprechstunden, nehme regelmäßig meine Medikamente und im großen und ganzen bin ich froh, dass es erkannt und behandelt wurde/wird. Nach 22 Jahren Ungewissheit echt eine Erleichterung.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Francy