Tätlicher Übergriff in der Schule - und seine Folgen!

  • Moin - Wahre Geschichte!


    Heute vor 2 Wochen wurde in der grossen Pausen 11.30 Uhr an der Aussenstelle des Gymnasiums hier am Ort, mein Sohn(13) von einem Mitschüler(12) verprügelt.
    Hergang: 2 Jungs streiten sich wegen eines ominösen Papiers. Der eine schlägt dem anderen eine. Mein Sohn, der sich immer für andere einsetzt, so haben wir ihn auch erzogen, möchte den Schlagenden zur Rede stellen und zur Entschuldigung auffordern, da schlägt der Junge direkt wieder zu. so, das mein Sohn sofort zu Boden geht.
    Dann schlägt und tritt er auf den am Boden liegenden ein, bis die Pausenaufsicht dazwischen geht. Dabei hat eine Mitschülerin ebenfalls noch einen Schlag abbekommen.
    Die Pausenaufsicht bringt den Schläger zum Aussenstellenleiter und schickt meinen Sohn und die andere Geschlagene zum Sekretariat.
    Dort steht mein Sohn heulend mit geschwollenem Gesicht vor der Sekretärin, die erstmal ihr Telefonat beendet bevor sie ihm Hilfe in Form eines Kühlkissens anbietet.
    Danach wurde ich angerufen mit den Worten: Können sie ihren Sohn abholen, dem geht es nicht so gut.
    Auf Rückfrage warum: Der hat ein paar Schläge abbekommen.
    .......
    Als ich an der Aussenstelle eintreffe lasse ich mir das schildern, von den beiden Kindern, und entscheide, da es nicht das erste mal ist das der "Schläger" ausgetickt ist, die Polizei zu rufen. Das will die Sekrtärin vehemend ablehnen.
    Erst auf mein Verlangen bekomme ich das Telefon.
    Weiter dazu äussern tut sie sich nicht.
    Die Polizei nimmt den Fall auf, die Kinder bestätigen die oben beschriebene Sache genau.



    Nun das Ergebniss nach Klassenkonferenz und "Ermittlung" des stellvertretenden Schulleiters.


    Es ging um einen Zettel. Das Mädchen, welches auch was abbekommen hatte, habe den Schläger an der Kapuze gezogen, worauf der mit dem Kopf gegen den ersten "Geschlagenen" gestossen sei.
    Meine Sohn habe einen Tennisball nach dem Schläger geworfen, ihn mit einem Karategriff?? festgehalten, so das er sich in die Ecke gedrengt gefühlt habe, und halt zugeschlagen habe.
    Welche Strafe er bekommen hat ist mir unbekannt, aber er geht immer noch in die selbe Klasse, und Sanktionen hat bisher noch keiner bemerkt.


    Der stellvertr. Schulleiter berichtete mir nach mehrmaliger Nachfrage die Version.
    Zusätzlich kam dann:
    Die Pausenaufsich habe beide Schüler, Schläger und meinen Sohn, zum Aussenstellenleiter gebracht, der dann meinen Sohn zur Sekretärin brachte, wie die Mitschülerin dann dahin gelangte ist nicht klar, die sich sofort um ihn kümmerte, und erst dann telefonierte.
    Das würden die Kolleginnen auch notfalls vor Gericht so bestätigen!
    Eine Versorgung durch ggf. einen Arzt hielt niemand für erforderlich.
    (nach Schlägen und Tritten ins Gesicht)
    Dann bekam ich auch noch eine "reingewürgt" weil ich ja dann den plötzlich "schwerverletzten", den ich sehr wohl erst einmal untersucht und befragt hatte, ja erstmal alleine gelassen hatte um ja mit der Polizei durchs Gebäude zu spazieren und andere zu befragen.
    Er sprach mit mir wie mit einem 9Jährigen!
    Das Gespräch endete damit, das ich das doch noch einmal über denken solle.



    Was mache ich mit dieser Geschichte?????
    Ich weis mir nicht weiter.
    Der Beschluss der Klassenkonferenz ist Fakt.
    Die Schule will weiter ermitteln, weil es ja plötzlich "Zeugen" gibt die ne Tennisball gesehen haben usw.
    Hat wer ne Idee?

    Auto: Skoda Octavia I Bj. 1998, Smart 451 Cabrio Bj. 2007
    Motorrad: Honda ST1100
    Handy: Galaxy SII mit CM 11, in kürze OnePlus One.

  • Hallo Kalle,


    das ist ja hart. Aber leider kein Einzelfall, auch nicht hier, im scheinbar friedlichen Nordwestdeutschland. Ich finde es gut, dass Du der Sache nachgehst und Deinem Sohn vermittelst, dass er richtig gehandelt hat und du hinter ihm stehst.


    Das geht eindeutig über eine einfache Jungen-Rauferei hinaus. Einen wehrlos am Boden Liegenden weiter zu treten, noch dazu ins Gesicht, das darf einfach nicht sein. Und wenn der Schlagende nicht zum ersten Mal in dieser Richtung aufgefallen ist, dann gibt es einen Grund mehr, diesen Vorfall nicht unter den Teppich zu kehren. Genauso aber klingt es.


    Ohne den Lehrkräften Böses zu wollen: Sicherheit und Unversehrtheit unserer Kinder sollten wichtiger sein als das Ansehen der Schule oder der Schulleitung. Wichtiger auch als der eventuelle Einfluß des Vaters des Schlagenden.


    Ja, Lehrer und Schule tragen hier eine große Verantwortung - aber wehe ihnen, sie üben sie auch aus! (Im Ernstfall nichts richtig machen zu können, das war übrigens ein wesentlicher Grund für mich, nach be- und überstandenem Referendariat lieber nicht im Schuldienst zu bleiben.)


    Auf jeden Fall laß Dich und Deinen Sohn nicht unterkriegen. Und den Anderen nicht wieder mit einem "Laß dich nicht noch mal erwischen!" davonkommen.


    Herzliche Grüße


    eine hoffnungsvolle Mutter zweier Söhne

    Fool me once - shame on you. Fool me twice - shame on ME!
    Montgomery Scott

  • Eine Geschichte, die vermutlich jeder hier recht gut nachempfinden kann...
    So etwas wird Dich, aber vor allem Deinen Sohn noch recht lange beschäftigen.
    Leider gehören solche Erfahrungen besonders für das Leben in Großstädten mitunter zum Alltag.
    Besonders aufmuntern werde ich Dich nicht können. Selbst, wenn der "Täter" hart bestraft worden wäre, wird sich Dein Sohn noch daran erinnern. Diese Art Mensch ist in unserer Gesellschaft stärker vertreten als uns lieb ist.
    Bitter an Deiner Geschichte ist, dass sich Dein Sohn und auch Du absolut korrekt und gesellschaftsfähig verhalten habt, aber im Ergebnis sich das nicht besonders ausgezahlt hat.
    So blöd das jetzt auch klingen mag: Hätte am Ende der Geschichte nicht Dein Sohn, sondern der "Täter" am Boden gelegen, läßt sich das irgendwie besser verkaufen! Besser aber noch: Es liegt überhaupt keiner am Boden!
    Solch eine Geschichte hat vermutlich der ein oder andere Forianer hier auch schon in seiner Kindheit/Jugend erlebt...und im Laufe des Lebens ein eher "ergebnisorientiertes Handeln" gelernt, welches nicht ganz so korrekt ist, wie Ihr es im Sinne der friedlichen Gesellschaft leben wolltet...


    Kopf hoch!!

  • Kalle
    ...erstmal gute Besserung für Deinen Sohnemann - ich hoffe, er erholt sich "äußerlich" und v. a. auch "innerlich" gut von der Geschichte. Ansonsten Hut ab, daß er eingeschritten ist. ;blumen


    Meinem Bruder ist vor über 30 Jahren zu seiner Schulzeit ähnliches passiert (auch er hat ein "Helfersyndrom"...) - damals wurden von der Schule ganz fix die Rollen von Opfer und Täter vertauscht, da das andere Kind ein Sprößling des Gemeindedirektors war :rolleyes: :evil:
    Die daraus entstandene "innere Ohnmacht" hat meinen Bruder noch lange begleitet.


    Kann es sein, daß der andere Junge einflußreiche Eltern hat? - Falls ja, wundert mich offen gestanden nichts.


    (...ist Dir jetzt zwar keine wirkliche Hilfe, aber vielleicht ein Denkansatz).

    Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen

    (Mahatma Gandhi)

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