Börsenabsturz 2008-09 Analyse

  • Da von den hochbezahlten Analysten leider nichts kommt muss ich das wohl wieder zum "Geiz-istGeil" Tarif machen- nun denn:



    Es ist eine instabile Dreieckskonfiguration geworden!


    Bisherige Praxis:


    Banken verleihen Geld dass sie nicht haben
    an Leute die es nicht zurückzahlen können
    Geld fehlt- Staat bürgt, Steurerzahler bezahlt.


    Das hatte sich nicht richtig bewährt, war aber übliche Praxis.


    Jetzt ist eine Determinante Verändert worden:


    Banken verleihen Geld dass sie nicht haben
    an Leute die es nicht zurückzahlen können
    Geld fehlt- Staat gibt nichts mehr.
    Bank ist zahlungsunfähig-
    eine weitere Bank hatte das Geld aber schon eingeplant-
    noch eine Bank ist zahlungsunfähig
    und noch eine Bank ist zahlungsunfähig....


    Das ist die Domino-Stein-Theorie. Damit wurde zuerst die Angst vor dem Kommunismus geschürt. Hat nicht so richtig funktioniert, aber bei der Bankenpleite scheint sich die Domino-Theorie zu bewahrheiten....




    Wo waren denn die Börsen-Analysten die sonst immer alles voraussagen konnten?

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Der Economist hat schon vor über 5 Jahren gewarnt das Freddie und Fannie aufgeblasen sind, und vor allem Freddie ein hochgradig gefährliches Finanzkonstrukt ist.


    Aber wenns funktioniert kümmert es keinen.


    Aber: 10% des Geldes das weiterverliehen wird muss als Rücklage einbehalten werden. :)
    Das könnte den Domino Effekt bremsen.


    Heute gelesen das die KfW den Lehmann Brüdern gestern noch Geld gegeben haben. Wenn das stimmt: "Doh!"

  • es gab massig Warnungen, man musste nur hinhören. Eine war recht dramatisch von der RBS, die ihren Anlegern nahegelegt hat, ausreichend Bargeld (!) zu halten.


    Einige verdienen sicher auch sehr gut am Crash, z.B. hat der Hedgefondmanager Paulson mit dem Immobiliencrash zig Milliarden verdient, da er ihn vorhergesehen und entsprechend investiert hat.
    Das Problem im Moment ist sicher, dass es keine verlässlichen Vorhersagen über Marktentwicklungen und das Verhalten der Teilnehmer gibt. Krisen entwickeln eine Dynamik, die über Nacht riesige Vermögen in Bewegung setzen - in die eine oder die andere Richtung.
    Auch mittelfristig ist die Prognose schwierig, sieht aber zumindest für die nächsten vier Jahre eher weniger gut aus.
    Nur auf lange Sicht ist die Prognose leicht. Wie sagte schon Keynes: In the long run, we're all dead.

    ... live long and feel good

  • Zitat

    Original von Erik



    Heute gelesen das die KfW den Lehmann Brüdern gestern noch Geld gegeben haben. Wenn das stimmt: "Doh!"


    Das waren aber nur 300 Millionen Euro.
    Im Gegensatz zu den von den Landesbanken versenkten Milliarden ja geradezu "Peanuts"!


    ( Definition "Peanuts" nach Hilmar Kopper = 400 Millionen DM (Umrechnungsfaktor 1,95583) also inflationsbereinigt in etwa konstant geblieben...)

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Nachtrag:


    Die US-Regierung will jetzt mit 700 Milliarden US-$ "Stützgeld" das Desaster auffangen.


    Na davon müssten ja gleich die üblichen 50% an das obere Management gehen, als "Erfolgsprämie"...



    Was kommt denn nach einer Millarde? War das eine Billion? So langsam werde ich dass Gefühl nicht los, für das nächste Jahr muss ich schon eine Dimension weiter gehen, bisher reichte ein Milliarde mit 1 000 000 000 (neun Nullen) aus zum zählen...

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Heute kamen "Katastrophenmeldungen" die Börsen- Indexe (Indizes? InDAXE- wegen diesem komischen Haustier (Börsendachs) was die haben?) hatten 5% Verlust gemacht.


    Wegen 5% machen die so ein Geschrei?



    Aber dann wurde mir klar- für die ist das wohl völlig neu, weil die Börse wohl noch NIE für ihr Geld gearbeitet hat.


    Im normalen Angestelltenverhältnis mache ich monatlich 49,8 % Verluste durch Zwangsabgaben.


    Aber da bin ich noch nicht mal zur Arbeit gekommen.


    Mit der Einführung der "Umweltzonen" darf man hier jetzt auch nicht mehr jedes Auto fahren.


    Und die ersten 21 Kilometer sind als Totalverlust zu verbuchen, ab dem 21. Kilometer darf man den Preis eines Autos ohne Abgasreinigung steuerlich absetzen.


    Eine Anreise bis 120 Kilometer gilt zumutbar, aber wird extrem verteuert.


    Ein Widerspruch, der noch zu erklären wäre... :rolleyes: :( 8o

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • jurgus, du bringst gerade Vermögen und Einkommen durcheinander ;kaffee


    5% Verlust an einem Tag ist so, als ob du mit deiner Familie in einer durchschnittlichen 90qm Wohnung wohnst, und eines Morgens ist das Badezimmer weg.

    ... live long and feel good

  • Oder bei 5% Rendite, das Geld was du in einem Jahr verdient hast ist an einem Tag weg.


    Apropos Pendlerpauschale. Da waren am rosigsten die Zeiten als sie die Pendlerpauschale erhöht und zugleich für alle Verkehrsmittel gleichgesetzt haben.


    Kollege von mir ist jeden Tag 15km mit dem Rad gefahren zur Arbeit gefahren. Da ist jeder gefahrene Kilometer richtig Geld wert.


    Die Zeiten des subventionierten Radfahrens sind nunmal vorbei.


    Seit dem ich direkt neben meiner Arbeitsstelle wohne möchte ich auch allein wegen des Zeitverlustes nie wieder pendeln. Ich versteh nicht warum die Pendler immer übers Geld weinen. Die Zeit ist doch viel viel Wertvoller. Angenommen ich würde anfangen in Garching zu arbeiten ohne umzuziehen. Dann sind 10h Freizeit pro Woche weg. Das sind genau die 10h die ich in der Woche meine Kinder sehe. Dann lieber umziehen.


    Einziger Hacken: Die BooksPerMonth haben seit dem ich nicht mehr pendle gelitten. Früher locker flockig Economist plus 3 dicke Wälzer pro Monat geschafft. Heute nur noch mit ach und krach den Merkur.

  • um beim Vergleich mit der Mietwohnung zu bleiben: Die USA haben jahrelang eine 90qm Wohnung zum Preis einer 80qm Wohnung bezogen, und das ist erst jetzt aufgefallen. Jetzt müssen sie auf einmal die Miete nachzahlen. Dafür können sie Geld drucken (=Inflation), ihre Zahlungsunfähigkeit eingestehen (=Bankrott), oder in eine kleinere Wohnung ziehen (=Rezession).


    (edit) habe gerade gesehen, internationale Organisationen rechnen damit, dass die Folgen des Bankencrashs noch mindestens 3 Jahre lang spürbar sein werden. Das bedeutet also noch eine ganze Menge Entlassungen, Insolvenzen und Vermögensverluste.

    ... live long and feel good

    Einmal editiert, zuletzt von juh ()

  • Zitat

    Original von Erik
    Seit dem ich direkt neben meiner Arbeitsstelle wohne möchte ich auch allein wegen des Zeitverlustes nie wieder pendeln. Ich versteh nicht warum die Pendler immer übers Geld weinen. Die Zeit ist doch viel viel Wertvoller. Angenommen ich würde anfangen in Garching zu arbeiten ohne umzuziehen. Dann sind 10h Freizeit pro Woche weg. Das sind genau die 10h die ich in der Woche meine Kinder sehe. Dann lieber umziehen.



    Ich bin Pendler und komme so ungefähr auf die 10h pro Woche.


    Mit diesen 10h pro Woche 'erkaufe' ich mir jedoch den Luxus vor der Haustür eine grüne Wiese zu haben und somit auf dem Land zu wohnen, statt in direkter Nähe zu meinem Arbeitsplatz in der Stadt zu wohnen.


    (gehört zwar nicht zum Börsencrash, musste ich aber loswerden)

    Bremsen ist die unnötige Umwandlung, hochwertiger Geschwindigkeit in Wärme!

  • Erik: Alaska reicht nicht aus. Nach meiner groben Schätzung ist Alaska maximal 5-10% dessen wert, was die USA zur Bewältigung der Krise aufbringen müssen. Das Land ist zwar groß, aber größenteils ökonomisch nutzlos.

    ... live long and feel good

  • Zitat

    Original von Erik
    alternativ verkaufen sie Alaska an die Chinesen und refinanzieren so ihre 90qm Wohunngen


    Geschichtlich wurde Alaska doch von den Russen gekauft?


    Jetzt weiss ich aber nicht ob das schon bezahlt wurde... ?(?(?(




    Pendeln:
    Habe ich auch mal gemacht. Auch recht weites Pendeln.
    Am besten ist es aber in Fusswegreichweite vom Arbeitsplatz entfernt zu wohnen und dann so lange zu Arbeiten dass mann anschliessend zu geschafft ist um noch über irgend etwas nachzudenken.
    Senkt die Unfallgefahr und spart Kosten für die Freizeit.


    Über fehlende Lebensqualität kann man zum Glück erst NACH so einem Job nachdenken... :D

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Setzen, 6 ;) Alaska wurde von den Russen an die USA verkauft, nicht umgekehrt. Das war aber zu einer Zeit, als Kalifornien noch spanisch war.


    Der Grund für den Verkauf war hauptsächlich, dass Rußland nicht genügend Militär hatte, um Alaska gegen die aggressiv expandierenden Amerikaner zu verteidigen. Daher haben sie es zu einem relativ günstigen Preis verhökert.


    Sieht jemand Parallelen zur heutigen Lage?

    ... live long and feel good

    Einmal editiert, zuletzt von juh ()

  • ...nicht im Zusammenhang mit Ländereien, wohl aber im Ansatz mit der Weltwirtschaft in 1929! Überproduktion und Inflation sind zwar momentan kein Thema, die gewohnten Lebensstandarts wird man aber vielleicht bald überdenken müssen...

  • Das staatliche (stattliche ?) Rettungspaket ist geschnürt!


    Von vorgestern 400 Milliarden €


    auf gestern 470 Milliarden €


    auf heute 580 Milliarden €



    Da wir ja alle Cosmopoliten sind (besonders ich, der in jedem Land der Erde deutsches Bier saufen kann! - aber das nur nebenbei...)


    nehmen wir es brasilianisch:


    gestern ist vorbei


    morgen ist ungewiss


    aber heute will ich leben! (580 Milliarden € reichen wohl dafür... ?( )




    Aber wo sind die unfehlbaren Manager und Geld-Jongleure die verächtlich auf die Leute geblickt hatten, die für ihr Geld geabeitet haben?


    Irgendwie mache ich mir ja doch Sorgen, so ein Absturz ist ja auch nicht ohne.

    Ich bin ein Kosmopolit: In jedem Land der Erde kann ich Bier saufen....

  • Zitat

    Original von juh
    ...habe gerade gesehen, internationale Organisationen rechnen damit, dass die Folgen des Bankencrashs noch mindestens 3 Jahre lang spürbar sein werden. Das bedeutet also noch eine ganze Menge Entlassungen, Insolvenzen und Vermögensverluste.


    Bei allen Meldungen aus den Medien über gefallene Börsenkurse, erhöhte Schulden (pro deutschem Kopf aktuell knapp 20.000€) und Rettungspakete versuche ich noch irgendwelche Indikatoren aus dem Alltag zu finden, die auf einen spürbaren Impact in der durchschnittlichen Lebensqualität schließen lassen.
    Über ein paar Ecken höre ich von kleinen Unternehmen, die in Folge der Krise ihre wenigen Mitarbeiter entlassen mussten und dicht gemacht haben. Mitarbeiter mit Zeitverträgen werden oft nicht weiterbeschäftigt und im Zuge der ITB wurden für den Sommer gefallene Urlaubspreise wegen gesunkener Nachfrage in Aussicht gestellt. Dem gegenüber stehen aber noch immer geplante, fragwürdige Investitionen aus der Rubrik der plastischen Chirurgie und High End Home Entertainment...und nicht immer von Zeitgenossen mit überdurchschnittlichem Einkommen.
    Kurz: Beim kleinen Mann ist scheinbar nur wenig bis gar keine Krise angekommen.


    Woran spürt nun aber der größte Teil der Bevölkerung, dass es (unabhängig von Wertpapieren und Staatsschulden) abwärts geht?


    Nach einer logischen Theorie müssten ja vermeidbare Ausgaben in Krisenzeiten vermieden werden. Urlaub sehe ich persönlich da weniger kritisch als z.B. Zeitschriften aus der Klatsch-Presse o.ä. Scheinbar finden sich aber selbst dafür noch ausreichend Konsumenten. Also: Wo ist nun die Krise...??!!